--6 Die Karte zeigt di« überragende Be: deutung Bremens für die deutsche Baumwolleinfuhr und sodann die Tat- sache, daß die Ver- teilung innerhalk Deutschlands weit- aus überwiegend durch die Eisen- bahn geschieht, Also von den Was: serwegen unab hängig ist. (Ver- gleiche damit die Karte S. 130.) ERSTER TEIL: GEOGRAPHISCHE GÜTERLEHRE — a “3 zn Über Bremen Hamburg insBinnen: ZurBälfte auf Tandnurmit Ü Wasserwegen Bahnltransport| 1n5 Binnenländ nach Rühl 91. Die Verteilung der deutschen Baumwolleinfuhr im Jahre 1913. (Nach A. Rühl, also die amerikanische Baumwolle am Ort der Urerzeugung verarbeitet und damit die Baumwollindustrie der Union in zunehmendem Maße bodenständig. Die Ursache dieser Verschiebung liegt keineswegs nur in dem Bestreben nach Frachtersparnis, sondern hat noch andere Gründe, unter denen das reichliche Vorhandensein geeigneter Arbeitskräfte im Süden voranstehen dürfte. In Europa ist weitaus der erste Baumwoll-Industriestaat En gland, das 57 Millionen Spindeln, mehr als ein Drittel des gesamten Weltbestandes, besitzt und seine Rohstoffe zu zwei Dritteln aus der Union, den Rest vorwiegend aus Ägypten und nur einen sehr kleinen Teil aus Indien bezieht. Für die geo- graphische Verbreitung kennzeichnend ist die fast ausschließliche Konzentration in der Grafschaft Lancashire (Manchester — Liverpool!) und den unmittelbar benachbarten Gebieten. In dem Hintergrund des Firth of Clyde (Glasgow) ist ein zweiter, kleinerer Bezirk entstanden. — Im Gegensatz dazu ist in Deutsch- land, das mit 12 Millionen Spindeln vor dem Kriege, mit annähernd 11 Mil- lionen i. J. 1927 an zweiter Stelle in Europa steht, die Webindustrie überall entwickelt, wo Kohlenlager, leichte Kohlenzufuhr oder Wasserkräfte sie be- günstigen, Hauptzentren sind das rheinisch-westfälische mit Köln, Duis- burg, Elberfeld-Barmen, München-Gladbach, das mittelfränkische, südwest- bayrische und württembergische mit Forchheim, Erlangen, Augsburg, Kempten, Stuttgart und Göppingen, das nordostbayrisch-sächsisch- thüringische mit Hof, Plauen, Chemnitz, Zwickau, Mühlhausen, Apolda usw., das ostwärts Vorposten besitzt in dem Lausitzer (Zittau) und mittelschlesi- schen Bezirk (Langenbielau, Reichenbach u. E.)*. Vor dem Kriege führte Deutschland im Jahresdurchschnitt 500 Millionen kg Rohbaumwolle ein, im Jahresdurchschnitt 1921—23 nur noch drei Fünftel dieser Menge; 1927 wurde der Betrag von 1913 zum ersten Male wieder überschritten.‘ Allerdings leiteten wir im gleichen Jahre eine beträchtliche Menge davon wieder weiter, nament- lich an die Tschechoslowakei, an Polen und die Niederlande, Nach wie vor ist die Union allein mit rund vier Fünfteln der Menge an unserer Einfuhr be- teiligt. Deutschlands wichtigster Einfuhrhafen für Baumwolle ist Bremen, erst in weitem Abstand folgt Hamburg. — Auch in Frankreich, Rußland, Norditalien, in der Tschechoslowakei, in Belgien und Spanien, in der Schweiz und Polen spielt die Baumwollindustrie eine wichtige Rolle, und alle diese Länder beziehen ihr Rohmaterial in erster Linie von der Union. ) Ein viertes Hauptgebiet war das oberelsässische mit Mülhausen und Gebweiler.