Ferner erhoffte man, durch möglichst niedrige Preise die Landwirte zu oinem größeren Bezug von Kalisalzen zu veranlassen und dadurch den gesamten Inlandmarkt zu beleben. Nach längerer Beratung wurde schließlich mit Stimmenmehrheit folgende Preisregelung angenommen, wobei die Ende 1913 geltenden Preise zum Vergleich gegenüber- gestellt sind: Salzsorte 9—12 % 12—15 18—9292 ,, 28—82 » 38—42 Chlorkalium 50—60 » über 60 Schwefels. Kali „ 42, Kalimapgpnesia Ende 1918 | 0,085 0,10 0,14 0,145 9,155 0,27 29 0.35 0.81 Am 1. Januar 1924 RM 0,0689 0,0817 0 ‘125 ", 1450 2.1575 7,2700 0,2900 0,3125 0,2885 Steigerung bzw. Minderung im Januar 1924 gegenüber 1913 % 18,94 ‘8,30 9,64 Diese Preissenkung bedeutete gegenüber den Preisen der Vorkriegs- zeit eine Ermäßigung um fast 20% und gegenüber den Preisen vom 2, Oktober 1923 sogar eine solche von etwa 28 %. Als sich im Februar zeigte, daß die erhoffte Belebung des Absatzes nicht eintrat, entschloß sich das Kalisyndikat, den inländischen Ab- nehmern langfristige Kredite einzuräumen und bei prompter Zahlung umfangreiche Rabatte zu gewähren. Die Rabatte, die Wechselzinsen, Bankspesen, Diskonten bei Barzahlungen usw. belasteten die Industrie jedoch derart, daß der Erlöspreis der Werke noch eine weitere erheb- liche Ermäßigung gegenüber den schon gesenkten Preisen erfuhr. Da das Kalisyndikat auch auf dem Weltmarkt mit den Preisen erheblich heruntergehen mußte, um dem elsässischen Wettbewerb zu begegnen, so konnten aus dem Gesamtabsatz des Jahres 1924 nennenswerte Ein- nahmen nicht erzielt werden. Auch die Hoffnung, daß in der Folgezeit in anderen Industrien, von denen der Kalibergbau im Bezug der Kohlen und Materialien abhing, die Preise in ähnlichem Umfange sinken würden, erwies sich als trügerisch. Es trat vielmehr eine weitere allge- meine Preissteigerung ein, die für die Werke um so fühlbarer war, als auch die Löhne entsprechend der verteuerten Lebenshaltung zunahmen. Unter diesen Umständen machten die Stillegungen in der Kaliindustrie schnelle Fortschritte. Trotzdem konnte der Betrieb auch der leistungs- fähigsten Anlagen nicht wirtschaftlich gestaltet werden, so daß das Jahr 1924 für die Kaliindustrie mit einem erheblichen Verlust abschloß. In.den folgenden Jahren verschlechterte sich die Finanzlage zahlreicher Werke noch dadurch, daß die Durchführung der Stillegungsmaßnahmen und der damit verbundene Ausbau der in Förderung verbliebenen An-