IL Kapital als Produktionsmittel. 17 {= je 61 BB ar Pa Cd ee, N 8 Yu ß A n dern ist nichts anderes als in den Konsumwirfschaften der vorgestellte Überschuß von Nutzen über die Kosten (Konsumertrag). Die Schwerfälligkeit, mit der alle Irr- tümer der materialistischen Wirtschaftsauffassung, die Verwechslung von wirtschaftlichem und technischem Kausalzusammenhang noch beibehalten werden, ist kein Ruhmesblatt für die deutsche ökonomische Wissen- schaft, in der diese Probleme jetzt seit bald zwanzig Jahren aufgezeigt sind. Im Auslande ist man überhaupt noch nicht einmal zur Erkenntnis des Problems ge- langt! Die Folge der materialistischen Wirtschaftsauffassung ist, daß man zum Beispiel eine Axt oder eine Näh- maschine schon als Kapital bezeichnet. Ein Miethaus, eine Geldsumme aber gilt höchstens als „Kapital im privatwirtschafflichen Sinne“. Der Ertrag des Kapitals wird auf seine „Produktivität“ zurückgeführt, das heißt auf die Tatsache, daß man mit einer Axt mehr Holz gewinnen kann als ohne sie. Das ist aber eine rein technische Tatsache, und ob man eine Axt herstellt oder sie im Tauschverkehr kauft, hängt von ihren Kosten ab, verglichen mit dem zu erzielenden Nutzen, also vom Ertrage, psychisch oder als Geldsumme. Dieser Er- trag ist aber nicht der Axt zuzurechnen, sondern um- gekehrt: weil man einen Nutzenüberschuß oder im Tauschverkehr einen Geldertrag erwartet, werden Kosten auf die Produktionsfaktoren aufgewendet, und zwar bis zu einer Grenze, die eben durch den erwarteten Ertrag bestimmt wird (Grenzertrag). Für das „Kapital im privatwirtschaftlichen Sinne‘, das Miethaus, die Leihbibliotfhek, das Geldkapital, ist aber die Produktivitätstheorie offensichtlich unmöglich, und deshalb hat auch Böhm-Bawerk, der Hauptvertreter der herrschenden technisch-materialistischen Kapital- lehre, sie noch durch eine andere Theorie ergänzt, die Theorie von den Produktionsumwegen und vom Zeit- moment (Time-value). Eine Axt herzustellen erfordert Schultze, Weltwirtschaftliche Vorträge. Heft 8, 2