56 4. Kapitel. Die Kapitalbildung in der Unternehmung selbst. stellung dieser Maschinen mehr Arbeitskräfte beschäf- tigt werden und die Verminderung der Kosten in den sie verwendenden Betrieben wirklich zu erhöhten Er- trägen führt. Was das erstere betrifft, so ist aber diese vermehrte Beschäftigung immer nur vorübergehend, weil die neuen Maschinen, einmal beschafft, für lange Zeit ausreichen! In dieser stoßweisen Beschäftigung vieler Produktionsmittelindustrien liegt bekanntlich ein Grund für die Konjunkturschwankungen, Ob aber wirklich die Rationalisierung in den einzelnen Unternehmungen höhere Erträge liefert, ist noch sehr zweifelhaft. Sie würde es tun, solange nur eine Unternehmung oder einige wenige die billigeren Produktionsmethoden an- wenden, weil dann doch die Preise zunächst gleich- bleiben und jene erhöhte Differentialgewinne erzielen, Sobald aber ein größerer Teil der Unternehmungen dazu übergeht, wie es besonders in stark konzentrierten Industrien schnell der Fall sein wird, tritt ein all- gemeiner Preisdruck ein. Die Erträge steigen nicht, Ob eine erhöhte Produktion, die meist mit der Rationali- sierung Hand in Hand geht, Absatz finden wird, ist zwei- felhaft. Die Tendenz zu Konjunkturenschwankungen ist jedenfalls vergrößert. Die einzelne wirtschaftliche Kalkulation über den Nutzen der Rationalisierung wird aber nicht nur durch die Konkurrenz, das heißt durch die Tatsache, daß sie alsbald von anderen auch angewendet wird, über den Haufen geworfen. Es wird dabei auch meist nicht be- rücksichtigt, daß die durch Rationalisierung vergrößerte Zahl der Arbeitslosen der Gesamtheit zur Last fällt. Man kann wohl sagen, daß Rationalisierungen viel- fach zu einseitig von technischen oder Ökonomisch-tech- nischen und oft nicht genug von wirtschaftlichen Gesichts- punkten aus beurteilt und eingeführt werden. Es ist aber anzuerkennen, daß sich eine Unternehmung, dabei oft in einer Art Zwangslage befindet, Vielfach wird wohl Folgende Überlegung angestellt werden: Jene Unter-