Zusammenfassung und Schlußfolgerungen. 123 4. Es ist allerdings zuzugeben, daß auch Fehlleitungen des verfügbaren Geldkapitals bei den privaten Erwerbs- wirtschaften vorkommen und dazu beitragen, die Ka- pitalnachfrage und den Zinsfuß zu erhöhen. Man glaubt oft durch Zuführung neuen Kapitals Unternehmungen wieder rentabel machen zu können, die sich dann doch als lebensunfähig erweisen. 5, Dasselbe ist auch möglich durch die Selbstfinanzie- rung der Unternehmungen, weil diese bei der Verwen- dung nicht verteilter Gewinne weniger auf Rentabilität zu sehen brauchen. Die Selbständigkeit großer Unter- nehmungen kann sie auch veranlassen, auf Kosten der Aktionäre und daher der Einkommens- und Geldkapi- talbildung zuviel für Rationalisierungszwecke aufzu- wenden. Ebenso sind die Aufwendungen für Fusionen, zur Ausschaltung der Konkurrenz, für Ankauf von Kartellquoten und dergleichen häufig nicht wirklich ren- tabel, belasten wenigstens die Gegenwart zu sehr zu- gunsten einer immerhin unsicheren Zukunft. 6. Die Entfachung einer Börsenspekulation kann wohl vorübergehend einigen großen Aktiengesellschaften durch Ausnutzung des künstlich gesteigerten Aktfien- agios verhältnismäßig billig Kapital beschaffen, aber auf Kosten aller anderen Kapitalbedürfnisse. Der un- vermeidliche Rückschlag bringt dann auch kein billigeres Kapital, wenn die sonstigen Voraussetzungen genügen- der Kapitalbildung nicht vorhanden sind, die starken Preisschwankungen steigern vielmehr die von den Ka- pitalbesitzern verlangte Risikoprämie. 7. Eine Risikoprämie liegt natürlich allen bedungenen Kapitalerträgen im heutigen Deutschland zugrunde. Das hängt zusammen mit der Schädigung aller Leihkapital- besitzer durch die Inflation, mit der starken antikapi- talistischen Einstellung weiter Bevölkerungskreise und ihrem Einfluß auf die Regierung, mit der Zunahme der noch weiter linksstehenden, dem Kommunismus er- sebenen Elemente und sanz besonders mit der außen-