130 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen. aber: Wir wollen doch nicht den Glauben der alten klas- sischen Schule erhalten, daß eine Ausdehnung des Kon- sums unerwünscht, jeder Sparer aber ein Wohltäter der Gesamtheit sei. Es ist nicht gleichgültig, von wem und wie gespart wird. Es ist nicht erwünscht, wenn die breiten Massen ihren , regelmäßigen Konsum ein- schränken, außer etwa von überflüssigen Gütern. Denn das führt zu Erschütterungen und Umschichtunsen im Wirtschaftsleben. Wohl aber ist es erforderlich, daß der zu ausgedehnte Kollektivkonsum der öffentlichen Kör- perschaften, der unregelmäßig und stoßweise ist, ein- geschränkt wird, vor allem aber die falsche, nicht wirk- lich ertragbringende Kapitalbildung. Die zu starke Aus- dehnung der Betätigung der Öffentlichen Körper- schaften hat wohl am meisten zu den heutigen wirt- schaftlichen Schwierigkeiten Deutschlands beigetragen, 12. Die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands ist zu einem sehr großen Teil eine Er- ziehungsfrage. Zu fordern sind in dieser Richtung: Hinführung zu den volkswirtschaftlich ‚zweckmäßigsten Berufen, soziale Gleichstellung aller Berufe, Aufklärung über falsche wirtschaftliche und soziale Theorien, För- derung des Verständnisses für die Einheit und Schick- salsverbundenheit des deutschen Volkes, die namentlich auch dem Auslande gegenüber viel mehr als bisher in den Vordergrund gestellt werden muß.