sprach ihrem Tanz. Beim größten der Dörfer — Boseioca — am Ende unseres Weges waren volle sechshundert Mann zu unserer Begrüßung zusammengekommen. Hier erregte die Signora großes Entzücken durch Verleihung von Schnü— ren mit venezianischen Perlen für die beste Tänzerin. Jede Frau, die einen Preis erhielt, hängte die Schnur sofort um den Hals des auf ihrem Rücken thronenden Kindes. Die wirkungsvollsten Tänze, die durchaus individuell und untereinander sehr verschieden waren, hatten wir in Gulluli, einem Barea⸗Dorf zwischen Tessenei und Om Aggar, Ge— legenheit zu sehen. Diese Veranstaltung wich von den frühe— ren ab. Waren dort die Tänzer nur knapp bekleidet, so waren diese hier fast nackt. Die Kinder auf dem Rücken der Frauen schienen in keiner Weise die Freiheit ihrer Be— wegung zu stören. Die Männer sprangen hoch in die Luft, wobei fie ihre Keulen schwangen. Sie bewegten sich auf die Frauen zu, zogen sich zurück und schritten wieder vorwärts. Ein wilder Kontertanz — unterbrochen von Sprüngen und Keulenschwingen. Das Ganze vollzog sich in leuchtendem Sonnenschein. In der Nähe unter einer Sykomore waren etwa hundert Sudanesen versammelt, die erst kürzlich in Gulluli angesiedelt und auch zu Ehren des italienischen Kommissars gekommen waren. Sie wirkten groß im Vergleich mit den untersetzten Bareas. Ihre weißen, bis zu den Füßen reichenden Kleider standen in seltsamem Gegensaßtz zu der Nacktheit ihrer Nach— barn. Die Sudanesen standen im Hintergrunde, aber eine ihrer hübschen Frauen nach der anderen kam zu uns heran. In einer Entfernung von einigen Schritten von uns führte jede von ihnen eine Art Bauchtanz aus. Diese Darbietung ihrer selbst in weißen Kleidern mit den langsamen und 101