14 Ertrag Verbrauch Ueberschuss Auf den Kopf Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Ham burg, Lübeck .... Preussisch Sachsen und Anhalt Pommern Posen West- und Ostpreussen . . 769 530 239 95 Kilo 703 589 114 41 » 461 331 130 86 » 510 378 132 77 » 856 741 115 34 » Wir haben oben Hamburg und Bremen in die sie umgebenden Produktionsgebiete mit eingeschlossen. Thatsächlich wird jedoch in diesen Städten vor dem Zollanschluss wenig deutsches Getreide verzehrt worden sein; denn wenn auch die Mehlausfuhr dorthin ziemlich bedeutend war, so wird dieselbe doch fast ausschliesslich von Mühlenlagern ausgegangen und demnach nur wie durchgehen des ausländisches Getreide zu betrachten sein. Bringt man also die Consumtion der Freihafen gebiete in Abzug, so erhöht sich der Ueberschuss von Hannover-Oldenburg wegen Bremens um 32, und der von Schleswig-Holstein-Mecklenburg wegen Hamburgs um 1O4 Mill. Kilo. In den Gebieten mit unzulänglicher Produktion blieb also nach der obigen Rechnung im Jahre 1886 ein ungedeckter Getreidebedarf von 2224 Mill. Kilo, während die übrigen Landestheile einen Ge- sammtüberschuss von 1141 Mill. Kilo erzeugten, wenn wir die Zoll ausschlüsse als Verbrauchsgebiete ausser Betracht lassen. Das Gebiet der Fehlbeträge besteht aus dem westlichen Deutschland, ungefähr in der Ausdehnung des Stromgebiets des Rheines auf deutschem Boden, es springt aber nach Osten weiter vor, indem es durch Thü ringen und Sachsen mit Brandenburg und Schlesien verbunden wird. Das Hauptgebiet der Ueberschüsse bilden die an die Nord- und Ost see anstossenden Landestheile nebst den Provinzen Sachsen (mit Einschluss von Anhalt) und Posen. Im Süden stellt das nicht fränkische rechtsrheinische Bayern ein kleines Nebengebiet dieser Art dar, das übrigens nur noch einen geringen verfügbaren Ueber schuss behält, wenn man annimmt, dass es zunächst den Restbedarf der fränkischen Bezirke deckt. Der durchschnittliche Fehlbedarf des Westens wird übrigens noch grösser sein, als der hier berechnete, da namentlich im Süd westen der Brod- und Mehlverbrauch den allgemeinen Durchschnitt jedenfalls erheblich überschreitet.