.4 i6 vinzen eine Wirkung auf die Preise aus. Hätten dieselben ihren früheren Charakter als Ausfuhrgebiet für den Weltmarkt behalten, so würde allerdings nach dem oben Gesagten ihren landwirtschaft lichen Interessen durch Zölle kein Schutz gewährt werden können. Thatsächlich aber sind durch die überseeische Concurrenz und die » Entwertung des Rubels die Freihandelspreise so tief gesunken, dass jene Provinzen auf dem Weltmarkt ohnehin nicht mehr con currieren könnten und demnach ihre Stellung als Ausfuhrgebiet im Weltverkehr verloren haben. Andererseits aber war ihr ganzes Wirtschaftsleben auf die Erzeugung eines Ueberschusses von Ge treide gegründet, und wäre ihnen für diesen der Absatz entzogen worden, so hätten die weniger guten Ackerländereien wieder in Kieferwälder und Weiden umgewandelt werden müssen, was natür lich nicht ohne den wirtschaftlichen Ruin vieler Einzelner abge laufen wäre. Die Getreidezölle aber verschafften der östlichen Landwirt schaft ein geschütztes, wenn auch geographisch nicht sehr günstig für sie gelegenes Absatzgebiet innerhalb der Reichsgrenzen, wo sie wenigstens bessere Preise erhielt, als auf dem freien Markt, wenn ihr auch nicht der volle Zollsatz zu Gute kam. Da aber anderer- -*• seits der Bedarf des deutschen Westens durch die Zufuhr aus den Ostprovinzen nur etwa zur Hälfte befriedigt werden kann, so behält jener auch in internationaler Beziehung seinen Charakter als Ein fuhrland und wird daher stets den vollen Zoll zu tragen haben, wenn die Ernte und die Versorgung des Weltmarktes mit Getreide nicht sehr reichlich ist. V. Als Grundlage für weitere Betrachtungen wollen wir nun zunächst für Weizen die örtlichen und zeitlichen Unterschiede in den Preisen und in Verbindung damit auch die monatliche Ver- ^ theilung der Einfuhrmengen durch Zahlenreihen zur Darstellung bringen. Aus der grossem Anzahl von Marktplätzen, für welche die Reichsstatistik die monatlichen Durchschnittspreise zusammen stellt, wollen wir nur einige besonders charakteristische berück sichtigen. Von den Ostseehäfen wählen wir Danzig aus, als wich-