VII Regierungsparteien, überhaupt unsere Periodische Lit teratur bewegt sich wesentlich in dieser Richtung, ja sie hat wohl selbst versucht, iible Niederlagen wie versteckte Triumphe darzustellen. Jedenfalls überläßt sie es bisher der Presse des Auslandes die schwierige Lage unserer Kolonialpolitik eingehender zn beurteilen, nnd es ist bis jetzt eigentlich allein die englische Presse, die nicht nur schadenfrohe Auslassungen, son dern da mtb dort auch sachlich beachtenswerte Artikel (wie z. B. der Economist vom 29. Dezember 1888) über unsere kolonialpolitische Lage gebracht hat. Ge wiß mag bei jenem Schweigen ein Patriotischer Be weggrund Mitwirken, aber vielleicht nicht weniger die heute weithin herrschende Furcht, dem leitenden Staatsmanne zu mißfallen nnd seine Zirkel zu stören. So billig und geboten diese Rücksichtnahme im Ge biete der Politik der großen Machte ist, so wenig dürfte sie im vorliegenden Falle zutreffen und den Wünschen des Reichskanzlers selbst entsprechen. Hat doch Fürst Bismarck, dessen seit Jahrzehnten mit Weisheit und Kraft durchgeführter Politik das Vaterland seinen bleibenden Dank, die Welt ihre Bewunderung entgegenbringt, wiederholt erklärt, daß diese überseeischen und kolonialpolitischen Dinge ihm sehr ferne lägen, daß er „nie ein Kolonialmensch ge wesen", daß er eigentlich nur dem Druck der öffent- licheir Meinung und den Wünschen des Reichstages in diesen Dingen gefolgt sei. Und der Reichskanzler