lie Landwirthschaft ist das Gewerbe, welches aus Ackerbau und Viehzucht dauernd den größten Reinertrag zu erzielen sucht. Ackerbau und Viehzucht sind also die Hauptproduktionszweige der Landwirthschaft. Für den Landwirth ist es gewerblich von der größ ten Bedeutung, Unglückssätle und Verluste, welche das im Produk tionszweige angelegte Kapital oder den Ertrag aus demselben jgetros- fen haben, für sich möglichst wenig empfindlich zu gestalten. Das Mittel dazu gibt das Institut der Versicherung an die Hand: Die Hagelversicherung für die Psianzenproduktion, die Viehversicherung für die Thierzucht oder Thierhaltung. Hagel- nnd Viehversicherung sind speziell landwirthschaftliche Versicherungsarten, weil die Versi cherungsobjekte fast ausschließlich der Landwirthschaft angehören. Der Hagelversicherung ist es gelungen, feste Normen anzuneh men, Genügendes zu leisten und sich das Vertrauen der Landwirthe zu gewinnen. Anders verhält es sich leider mit der Viehversicherung, wo es bisher nicht möglich war. ein Institut iu's Leben zu rufen, welches den Ansprüchen genügt. Zweck dieser Arbeit ist es nun, zu zeigen, welche Mittel dem deutschen Landwirthe zu Gebote stehen, sich auf dem Wege der Asso ciation vor Verlusten in seinem Viehstande zu schützen, welche Vor theile und Mängel die eine und die andere Versicherungsart hat, welche Ansprüche der Groß-, welche der Kleingrundbesitzer an das Viehversicherungswesen stellt und stellen kann. Mit der Bedeutung, welche das zu versichernde Objekt für das wirthschaftende Individuum hat, wächst auch die Bedeutuug und das Bedürfniß der Versicherung des in Rede stehenden Objektes.