29 mische Einheit.*) So z. B. die primitive römische familia, die bäuerliche Hausgemeinschaft des Mittel alters, die Zadruga der Südslaven. Alle diese Hauswirt schaften, gleichgiltig wie gross die oft beträchtliche Zahl ihrer Teilnehmer ist, haben das gemeinsame Merkmal, dass sie mit Ausnahme weniger Producte (wie z. B. Eisen und im Binnenlande Salz) ihren gesamten Bedarf durch, eigene Arbeit decken; — dass sie den ähnlichen Wirt schaften entgegengesetzt, nicht mit ihnen verbunden sind, sondern zu ihnen nur in sehr oberflächlicher Verbindung stehen : sie sind wirkliche sociale Zellen, fast ohne Communication mit der Aussenwelt, sie producieren alles, was sie verzehren und verzehren alles, was sie produ cieren. Es braucht kaum betont zu werden, dass die Pro- ductivität der Arbeit auf dieser Entwickelungsstufe ausser ordentlich gering ist. II. Die Tauschwirtschaft. A. Die Stadtwirtschaft. Auf der Grenze zwischen der geschlossenen Haus wirtschaft und den höheren ökonomischen Formen be ginnen sich die Production und die Consumption vonein ander zu scheiden; die Beziehungen zum Zwecke des Austausches werden zahlreicher; die Gewerbe spalten sich von dem Landbau ab; in den Städten bilden sich die gewerblichen Corporationen ; die Stadt mit ihrer länd lichen Umgebung wird zur ökonomischen Einheit. „Wenn wir eine Karte des alten deutschen Reiches zur Hand nehmen,“ so sagt Karl Bücher, „und auf der selben die Orte bezeichnen, welchen bis zu Ende des *) Eine gute Beschreibung dieser Zustände im mittelalter lichen England findet man bei H. W. Thurston: Economics and industrial history. (Chicago, Scott, 1899.)