Ägypter, Metalle als Tauschmittel. 13 meist darauf beschränkten, Durchzugsgelder zu erheben, statt in un geregelter Weise zu rauben. Der internationale Handel erstreckte sich in diesen Zeiten vorwiegend auf kostbare Objekte, erst all mählich kamen die Gegenstände des täglichen Lebens hinzu. Die so nach Ägypten strömenden Reichtümer kamen nicht nur dem Staate, sondern auch den Tempeln zugute, die bald, da sie sich überdies direkt dem Erwerbe zuwendeten — besonders dem Fabrik- betrieb —, eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Macht dar stellten. Angriffe der Cheta, die in Kleinasien und Syrien ein großes Reich innehatten, der Lybier und anderer Völker wurden zurückgeschlagen (S. 26). Die asiatischen Besitzungen blieben aber nicht lange in der Hand Ägyptens, das durch seine eigenen Söldner unter eine Fremdherrschaft kam. Es spaltete sich bald in einige Reiche, die den Äthiopen zufielen, welche schon vorher die ägyp tische Kultur angenommen hatten. Diese scheinen ihre Macht auch dazu verwendet zu haben, die Damin- und Kanalbauten in Stand zu setzen, so daß die Fruchtbarkeit Ägyptens trotz aller Unruhen nicht allzusehr gelitten haben dürfte (Herodot II, 137). Im 7. Jahr hundert wurden die Äthiopen durch die Assyrer verdrängt, die ihre Herrschaft auch über Ägypten ausdehnten, bis Psammetich, ein Gaufürst, es mit Hilfe griechischer und karischer Hilfstruppen be freite, die ihm der Lyderkönig schickte (S. 17). Er nahm zahl reiche griechische Söldner in seine Dienste; das gleiche taten seine Nachfolger (S. 62). Die neue Dynastie suchte den Handel mit Asien zu fördern. So begann Necho II. zu Anfang des 6. Jahr hunderts einen Kanal zu graben, der das Rote Meer mit dem Nil verbinden sollte (Hewdot II, 158). Angeblich hat er auch durch Phöniker Afrika umschiffen lassen (Herodot IV, 42). Er ließ auch zwei Kriegsflotten auf ägyptischen Werften erbauen, um das Mittel meer und das Rote Meer befahren zu können; sein Versuch, Syrien wiederzugewinnen, mißlang (S. 17). Mit den Griechen pflegte er freundliche Beziehungen, indem er, was auch andere orientalische Fürsten taten, den griechischen Göttern seine Ehrfurcht bezeigte (Herodot II, 159). Die nächste Zeit brachte kriegerische Verwick lungen mit den Griechen von Kyrene, denen aber bald ein fried licher Verkehr folgte (S. 36) Ägypten begann allmählich die Zu rückhaltung den Griechen gegenüber aufzugeben, die zum Teil da mit zusammenhing, daß man des Reiches alte Herrlichkeit durch konservative Gesinnung wieder herstellen wollte. Man räumte den Griechen Stapelplätze ein und trat mit ihnen in engeren Verkehr