11 wirklich aufgenommen werden, so würde dies zur Folge haben, daß diese Milliarde nicht nur keinen Gewinn brächte, sondern sich auch noch durch Unterbilanzen aufzehren müßte. Diese Erscheinung wäre volkswirtschaftlich höchst gefährlich, und weder das Aktiengeschäft noch viel weniger der Privat besitz könnte diesen Zustand der Zertrümmerung wichtiger nationaler Werte lange aushalten. Man wird sich also fragen müssen: Welchen anderen Schultern, sofort oder doch wenigstens nach kurzer Zeit wird die neue, schwere Last auferlegt werden und auferlegt werden müssen? 2. Brausteuer und Gastwirte. Damit kommen wir zur zweiten Frage: Kann die erhöhte Brausteuer von den Wirten getragen werden? Auch diese Frage ist unbedingt zu verneinen. Es liegen ja die Verhältnisse auf diesem Gebiet so verschieden im Deutschen Reich, daß es scheinen könnte, als wäre da und dort wenigstens eine Übertragung aus diese Schultern möglich. Jede nähere Betrachtung der betreffenden Verhältnisse erweist jedoch das Unrichtige einer solchen Annähme. Das Bier wird in Norddeutschland, je nach den ver- schiedenen Landesteilen, verschenkt in 5 / in , 7io< Vio und 2 / 10 Litergläsern. Die in Bayern noch vielfach üblichen Literkrüge kommen hier nur als Ausnahmen vor. Die Bierverkaufs werte sind ungemein verschieden. °/i° Liter werden abgegeben zum Preise von 10—15 Pf., */i 0 von 10—12 Pf., 3 / 12 und sogar a /io zum Preise von 10 Pf. Im allgemeinen ist festzu stellen: je kleiner das Gemäß, desto höher im einzelnen Falle der Gewinn. Dann aber auch: je kleiner das Gemäß indem verschänkt wird, desto geringer der Gesamtumsatz. Würde man deshalb darauf schließen, das z. B. der Verkauf von 2 /io Liter zu 10 Pf., = 50 Pf. fürs Liter, nun auch größeren Gesamt gewinn bringen müßte als z. B. der Verkauf von b / l0 Liter zu 15 Pf., — 30 Pf. fürs Liter, so würde man irren. Diese Dinge gleichen einander aus. Dann ist auf folgendes hinzuweisen: Es haben sich im allgemeinen die Ansprüche an die Ausstattung der Wirtschaftsräume wesentlich gehoben. Natürlich verbleibt noch ein auffallender Unterschied zwischen Großstadt und Kleinstadt, zwischen Stadt und Land. Dieser größere Aufwand hat nun aber auch in allen solchen Fällen zur Er höhung der Pachtsummen oder, bei eigenem Besitz, der Zins aufwendungen geführt und auf den Gewinn gedrückt. Noch andere Umstände sprechen hier mit. Da und dort — wir sprechen dabei nicht vom Werratal — muß der Biergewinn im einzelnen ein hoher sein, denn in ihm besteht der Nutzen des