Vorschläge zur Reform der preußischen Einkommensteuer. I. In einer Zeit, in der die „Finanznot" und deren Be hebung alle Gemüter in Bewegung setzt und die Spal ten der Tagesblätter täglich füllt, muß es wunderbar an muten, daß immer und immer wieder von den Geldsorgen des Reichs, so wenig von denen der Linzelstaaten und insbesondere Preußens gesprochen wird. Und wo es ge schieht, gibt es —- wenigstens bei den Unzünftigen, bei der großen Masse der Außenseiter — oft obendrein noch Verwechslungen, schiefe Urteile und Konfusion in bfülle und Fülle. Lin Beweis dafür, daß man sich nicht ernstlich mit dem Gegenstand beschäftigen mag, oder daß die nötigen Requisiten für ein nutzbringendes Studium feh len. Das ist um so bedauerlicher, als der Staatsbürger bei ruhigem Lrwägen und eingehenderer Kenntnis der Ressort verhältnisse sich sagen müßte, daß seine persönlichen In teressen von der Gestaltung der Finanzen seines engeren Vaterlandes zum Mindesten ebenso stark, in den meisten Fällen sogar weit kräftiger berührt werden, als von der der Finanzen des Reichs. Gewiß: von der Letzteren hängt im nationalen Sinne mehr und Bedeutenderes ab; unser, d. h. der Nation Lebensnerv wird getroffen, wenn es nicht gelingt, sie zu bessern. Das Risiko selbst im Gelingen stellt 1*