14 mit gleichem Hiajjjc mißt? Daß selbst unser eigenes Publikum bei seinen Anlagen wenig über diese Unterschiede der Fundie rung nachdenkt? Und geht die weitere Annahme fehl, daß Ordnung in den Reichsfinanzen mit kommender Zeit nicht nur den Stand der Reichs-Anleihen, sondern auch der Preußi schen Werte heben wird? Wenn man bedenkt, daß die ge samten deutschen Reichs- und Staatsanleihen sich auf etwa 18—20 Milliarden beziffern, und daß zu diesem Status der Reichs- und Staatsanleihen noch hinzutritt die Gesamtheit der Kommunalanleihen und der von der Industrie bean spruchten Kapitalien, so wird man ja zugestehn müssen, daß schon diese Überlastung des Markts zu einer Verschlechterung des Kurses führen muß. Daß aber auch jene oben geschilderte desordre der deutschen Finanzen an sich sehr wesentlich damit zusammen hängt, wird wohl auch kaum zu leugnen sein. Nun haben wir, was die jährliche Ltatisierung an langt, trotz solider Wirtschaft Flut und Ebbe naturgemäß auch in Preußen gehabt. Nach dem Löwen-Etat von 1906 und dem immerhin noch günstigen von 1.907 ist der schmale Etat von 1908 gefolgt. Grund: Das Abflauen der Konjunktur einerseits, das die Steigerung der Einnahmen überschreitende Anwachsen der Ausgaben andrerseits. Somit ein Fehlbetrag auch im Staate Preußen. Erschwerend dabei ein neu hinzukommender dauernder Mehrbedarf von jährlich mindestens 130—140 Millionen infolge der sehr notwendigen Aufbesserungen von Beamten, Geistlichen und Lehrer-Gehältern. Wie ist da zu helfen? Das Ertraordinarium — unsere Sparbüchse — ein fach ausschütten und dadurch die erforderlichen Mehr summen gewinnen? Der Vorschlag ist allen Ernstes gemacht worden.