22 dingung der nicht gebundene, nicht abgeschlossene, mit allen Staaten der Welt in freiem Wettbewerb stehende Rechts- und Verfassungs-Staat ist; deren Lebenskraft dem Ringen um die wirtschaftliche WeltmachtstelJung und um die von aussen und innen bedrohte, finanzielle und wirtschaftlliche Friedens- und Kriegsbereitschaft des Vaterlandes, sowie dem Kampfe gegen eine oft übermächtige Konkurrenz auf dem Weltmärkte gewidmet ist; Sie, deren Lebensluft die klare und weite Atmosphäre freien Denkens und Schaffens bildet und zu deren Lebensbedürfnis die internationale Arbeit mit nationalen Zielen gehört. — Sie, meine Herren, kennen nur und dürfen nur kennen eine Flagge und eine Parole, die da lautet: Vorwärts! (Stürmischer sich wiederholender Beifall, Händeklatschen.) Und nun, meine Herren, auf zur Arbeit! Ich erteile das Wort dem Präsidenten der Handelskammer Hamburg, Herrn Max Schinekel. Handelskammerpräsident Max Schinekel, Hamburg (mit Beifall begrüsst): Meine geehrten Herren! Wir alle, die wir uns hier ver sammelt haben, sind Männer der Arbeit, und ich darf wohl ohne Ueberhebung sagen, des intensivsten Teiles der Arbeit, die im wirtschaftlichen Leben Deutschlands zu leisten ist; denn wir arbeiten nicht nur für uns persönlich, sondern wir sind zugleich die Arbeitgeber, die, sei es auf dem Gebiet der Industrie, sei u es durch die befruchtende Tätigkeit des mobilen Kapitals in Handel und Schifffahrt, Millionen vonMenschen Arbeitsgelegenheit schaffen und den Wohlstand Deutschlands heben sollen. (Bravo.) Was das heisst, angesichts der mancherlei Sorgen, die uns die i nimmer rastende Maschine der sozialen Gesetzgebung auferlegt; * was das heisst, angesichts des stetig wachsenden Wettbewerbs auf dem Weltmarkt und ringsumher umgeben von feindlichen Mächten ausserhalb und leider auch innerhalb der schwarz- weiss-roten Grenzpfähle, das brauche ich hier in diesem Kreise nicht näher auszuführen. (Beifall.) Aber es ist kein Wunder, dass wir mit wenigen rühm lichen, besonders dazu begabten Ausnahmen nicht nebenher auch noch Berufspolitiker sein können. Nach den neuesten Erfahrungen allerdings erscheint es wünschenswert, dass wir lernen, uns auch mehr als bisher auf Parteipolitik zu verstehen. ' (Sehr richtig!) Wir sind zu arglos gewesen; (sehr wahr!) wir haben bei den letzten Reichstagswahlen geglaubt, dass es sich um die Bildung einer festen nationalen Mehrheit handele, und wir haben unsere Stimmen jedem Kandidaten gegeben, wenn er nur nicht dem Zentrum, den Polen oder den Sozial demokraten angehörte. (Zustimmung.) Und jetzt müssen wir erleben, dass die Führer derjenigen Partei, die sich selbst