72 Man sieht also, dass die Zahl der einheimischen Bauern, die zu Wanderarbeitern geworden sind, erheblich zugenommen hat. Wenn man diejenigen, die den Pass für eine längere Zeit als für drei Monate nehmen, ausser Acht lässt, so ergibt es sich doch, dass die Zahl der einheimischen Bauern, die sich in der Landwirtschaft als Lohnarbeiter verdingen, drei viertel Millionen übersteigt. Auch die Semstwostatistik beweist einen grösseren Prozentsatz der einheimischen Bauern unter den landwirtschaftlichen Lohnarbeitern. So z. B. wurde auf der vom Semstwo vom Gouv. Cherson veranstalteten Naturalpflegungsstation für die Wanderarbeiter von den Arbeitern aus dem Gouv. Cherson registriert in den Jahren: 1897 10,9% der gesamten Zahl der Wanderarbeiter 1898 6,1 « « « « « « | 1899 19,4 « « « « « « 1900 14,0 « « « « « « 1901 18,3 « « « , « « « 1902 10,8 « * « « « « In den verschiedenen Kreisen des Gouv. Cherson ist die Zahl der einheimischen Bauern, die zu Wanderarbeitern werden, sehr verschieden. Am meisten gehen die Wanderarbeiter aus den nördlichen Kreisen (Alexandria, Elisabethgrad), wo die Bevölkerung am dichtesten ist, am wenigsten aber aus den südlichen Kreisen, wie Odessa und Cherson, wo die Häfen und das stark entwickelte Leben eine reichliche Arbeits gelegenheit ausserhalb der Landwirtschaft bieten. Diese südlichen Kreise bilden das Ziel der Wanderung. Hier ist die Landwirtschaft intensiver, die Arbeitslöhne stehen höher. Zwar wird auch hier eine Zunahme der auswandernden Landarbeiter bemerkbar, doch ist sie nicht so gross wie in den nördlichen Kreisen. So betrug die Zahl der Wanderarbeiter im Gouv. Cherson in den einzelnen Kreisen in den Jahren: (Tabelle. XLVI1) 1894 1896 1898 Abs. in % Abs. in % Abs. in °/o Alexandria 204,3 61,1 2770 71,8 3404 68,2 Elisabethgrad 597 16,4 773 20,9 1119 22,4 Ananjew 152 4,6 189 4,9 139 2,8 Cherson 45 1,4 78 2,1 121 2,4 Odessa 87 2,6 45 1,2 189 3,8 Tiraspol 466 14,0 11 0,3 16 —,