122 im Gouv. Ekaterinoslaw; in der 2. Periode steht der Tagelohn für alle Arbeiterkategorien im Gouv. Cherson am niedrigsten. Was den 3. Arbeitsabschnitt anbetrifft, so steht der Tagelohn bei allen Arbeiterkategorien im Gouv. Ekaterinosl aw am höchsten, da gegen in Bessarabien am niedrigsten. Die Feststellung der Schwankungen der Lohnsätze nach verschie denen Gouvernements ist von grosser Bedeutung für die Erkenntnis der Lohnverhältnisse in Neurussland. Wenn auch in den verschiedenen Ge genden Neurusslands die allgemeinen natürlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse ähnlich liegen, so wirkt doch die Verschiedenheit der in dustriellen Entwicklung der Dichtigkeit der Bevölkerung, der Entfaltung des Kapitalismus in der Landwirtschaft u. dgl. in den verschiedenen Gou vernements verschiedenartig auf die Lohnverhältnisse ein. Betrachteten wir bis jetzt nur die durchschnittlichen Tageslohnsätze für die 20jährige Periode 1885 -1904, so konnten wir noch immer keine richtige Vorstellung über die Eigentümlichkeiten der Gestaltung der länd lichen Arbeitslöhne gewinnen. Die erste und am meisten charakteristische Eigentümlichkeit der Tagelöhne besteht in den grossen Schwankungen derselben je nach den verschiedenen Jahren, ln Neurussland sind diese Schwankungen grösser, als in allen übrigen Gegenden des Europäischen Russlands. Die Weite dieser Schwankungen wird durch die Tabelle • LXIII bewiesen. Was auf den ersten Blick in die Augen fällt, ist die Tatsache, dass in allen Feldarbeitsperioden bei allen Arbeiterkategorien und in allen Gou vernements die Schwankungen der Tagelöhne je nach den einzelnen Jahren auffallend gross sind. Nirgends sind diese Schwankungen geringer als 56 °/o in Bezug auf den durchschnittlichen Lohnsatz, in einigen Fällen beträgt die Schwankung etwa 400 %. Wie aus dem Diagramm ersichtlich wird, steht der Tageslohn sehr selten zwei Jahre nacheinander auf demselben Niveau, indem er fortwährend wellenförmig schwankt. Vergleicht man die Schwankungen je nach den einzelnen Jahren in verschiedenen Arbeitsabschnitten, so ergibt sich, dass die höchsten Schwan kungen auf die 3. Periode, die niedrigsten dagegen auf die 2. Periode fallen. Am wenigsten schwanken in der 3. Periode die Tagelöhne des Pferdearbeiters; die Tagelöhne des Mannes schwanken bedeutend mehr als die der Frau. Ausserdem schwanken die Tagelöhne mit Verköstigung weniger, als ohne dieselbe. Zur Zeit der Heuernte dagegen schwanken die Tagelöhne der Arbeiterin bedeutender, als die des Arbeiters.