Statistik u. Verrechnung der Betriebsunkosten. Ermittelung der Selbstkosten. 119 Die Materialienkontrollbücher. Um den monatlichen Verbrauch an Materialien festzustellen, ist für jede Materialsorte einSkontro eingerichtet, in welches die Zugänge lt. Waren eingangsbuch eingetragen werden. In der Rubrik für Ausgänge wird von einem besonderen Beamten, der die Materiahenausgabe überwacht, täglich das entnommene Quantum eingetragen. Am Monatsschluß wird der Be stand ermittelt und von Zeit zu Zeit der effektive Bestand mit dem Soll bestand der Skontri verglichen. Die Preise für die einzelnen Materialien erscheinen bekanntlich im Wareneingangsbuch. Um die Ermittlung des effektiven Bestandes einiger Materialien zu erleichtern, wird bei Roheisen für jeden Stapel auf einer Tafel, die am Stapel befestigt wird, das Gewicht notiert. Die Roheisenskontri sind nach Eisensorten angelegt und erhalten die Resultate der Analysen, die im chemischen Laboratorium festgestellt worden sind. Bei Koks und Sand notiert man ebenfalls auf Tafeln, die an den einzelnen Buchten hängen, wieviel in der Bucht lagert. Die Ermittlung des monathchen Verbrauches resp. des Bestandes der Materiahen geschieht an dem Sonnabend, an welchem die monathche Löhnungsperiode schließt, damit sich Löhne und Materiahenverbrauch auf dieselbe Zeit beziehen. Die Statistik und die Verrechnung der Betriebsunkosten. Was man unter Betriebsunkosten versteht, ist in dem Kapitel „Ma schinenbau“ erschöpfend geschildert. In der Gießerei werden die Betriebs unkosten ebenfalls mittels des Formulars 53 monatlich ermittelt und zu statistischen Zwecken in Prozenten von den produktiven, d. h. Former-, Kernmacher- und Putzerlöhnen ausgerechnet. Die Verrechnung der Un kosten als Teil der Selbstkosten geschieht jedoch in der Weise, daß man dieselben prozentual auf den Betrag der gesamten verbrauchten Mate rialien und der gezahlten Löhne verrechnet, wie dies aus späteren Bei spielen hervorgeht. Die Verrechnung der Unkosten auf die produktiven Löhne ist in der Gießerei aus dem Grunde nicht angängig, weil die Löhne pro 100 kg sehr schwanken. Man müßte dann verschiedene Prozentsätze anwenden, was aber die Kalkulation und die Kontrolle über die ver- rechneten Unkosten sehr erschwert. Verteilt man dagegen die Unkosten auf Material und Löhne, so wird infolge des hierdurch entstehenden klei neren Prozentsatzes ein Ausgleich geschaffen. Die Ermittelung der durchschnittlichen Selbstkosten. Nach Schluß jeder monatlichen Löhnungsperiode wird für das in diesem Zeitabschnitt produzierte Gußquantum, welches, wie bereits gesagt, mit Hilfe der Expeditionsbücher nachgewiesen wird, der Selbstkostenpreis ermittelt. Dieser Selbstkostenpreis dient aber keinesfalls zu Bestimmungen des Verkaufspreises, sondern wird nur zu statistischen Zwecken gebraucht, d. h. man will kontrollieren, wie sich der Preis zu dem der Vormonate stellt