Die Einzel- (Stück-) Kalkulation. 121 Diese Aufstellung ergibt also, daß die produzierten 465 820 kg Eisen guß zusammen dl 119 985 25 kosten; folglich stellen sieh die Selbstkosten für 100 kg auf M. 25,76. Zu dieser Produktion waren 510 895 kg Eisen erforderlich. Zählt man hierzu den Ausschuß, welcher sich als solcher bereits in der Gießerei erwies, also nicht in die Expeditionsbücher einge tragen wurde, mit 10 334 kg (= 2,2% von der produzierten Ware) hinzu, so ergibt sich, daß 476154 kg Eisenguß produziert wurden, also 34 741 kg weniger als Eisen eingesetzt wurden; diese Differenz bildet den Abbrand, der im angeführten Beispiel 6,8% vom Eiseneinsatz beträgt. Um die pro duzierte Gußware eines Monats richtig festzustellen, muß in der Expedition in den ersten Tagen des folgenden Monats unterschieden werden, aus welcher Produktion der abgeheferte Guß stammt, da manche Stücke länger in der Putzerei und Beizerei bleiben müssen, so daß Stücke aus der neuen Monatsproduktion bereits zur Ablieferung gekommen sind. Die Ausschuß - stücke behandelt man bei Aufstellung der Monatsrechnung in der Weise, daß man den Brucheisenwert vom Wert des eingesetzten Eisens, und das Gewicht vom Produktionsgewicht abzieht. Was den Betriebsunkostenprozentsatz anbetrifft, so nimmt man in der Regel einen Jahresdurchschnittsatz an, der allerdings so hoch gehalten ist, daß man auf alle Fälle sämtliche Betriebsunkosten verrechnet. In der Jahresaufstellung rechnet man jedoch mit dem in der Buchhalterei konsta tierten effektiven Unkostenbetrag. Es kommt sehr oft vor, daß von den Modellarbeitern Modelle für Rechnung der Kunden repariert oder ersetzt werden, oder daß neue Modelle auf eigene Rechnung angefertigt werden, die auf das Inventarien-Konto als Neuanschaffung zu verbuchen sind. Für solche Arbeiten wird eine besondere Bestellung ausgeschrieben und die hierfür gezahlten Löhne und verbrauchten Materiahen werden auf das Konto (Abrechnungsstelle) dieser Order übertragen. Diese Löhne und Materialbeträge dürfen natürlich nicht in die Selbstkostennachweisung der Monatsproduktion aufgenommen werden. Die Selbstkosten für derartige Arbeiten werden, wie im Maschinen bau, auf Sammellisten abgerechnet und der Betriebsbuchhalterei zwecks weiterer Verbuchung aufgegeben. Die Einzel- (Stück-) Kalkulation. Die alte Methode, den Eisenguß dem eigenen Betriebe und den Kunden mit Durchschnittspreisen zu berechnen, kennt man schon seit langer Zeit nicht mehr. Der Grund, für jedes Gußstück eine Kalkulation aufzustellen, hegt darin, daß die Selbstkosten jedes Stückes mit der Schwierigkeit der Herstellung steigen. Die Schwierigkeit der Herstellung drückt sich in den Löhnen aus, die man an die Former und Kernmacher zahlt. Demnach ist es auch gerechtfertigt, die Hilfsmaterialien und die Hilfslöhne auf diese Löhne prozentual zu verteilen. Die Putzerlöhne stehen für solche Stücke, die im Stückakkord geputzt werden, fest; bei solchen Stücken, die nach Gewichtsakkorden bezahlt werden, rechnet man mit dem betreffenden