Das Betriebs-Kontobuch. 163 welche vom Maschinenbau für von diesen Abteilungen ausgeführte Ar beiten seinerzeit übernommen wurden. Fertigt z. B. die Tischlerei zu Fräs maschinen die hölzernen Wechselradkasten an, so werden die Selbstkosten getrennt in Beträge für Materialien, Löhne und Unkosten der Tischlerei dem Maschinenbau in Rechnung gestellt und vom Maschinenbau bei Ab rechnung der betreffenden Maschinen ebenfalls getrennt weiter verrechnet. Bei der Buchung Nr. 4 sind bei einigen Konten Betriebsunkosten gebucht, bei anderen nicht. Hierzu ist zu bemerken, daß zu den Löhnen eigener Werkstatt, wenn sie als Betriebsunkosten erscheinen, Zuschläge für Betriebsunkosten nicht gemacht werden, weil hierdurch nur eine Ver änderung der Zahlen hervorgerufen werden würde, während das prozen tuale Verhältnis zu den Löhnen dasselbe bleibt; denn mit dem vergrößerten Betrag der Betriebsunkosten würde natürlich auch die Ziffer der Löhne steigen, die als Divisor einzusetzen ist. Die in dieser Buchung erscheinenden Betriebsunkosten sind also ausschließlich von anderen Abteilungen über nommen worden. Bei dem Betrag von di 1969,43, der dem Konto „G“ Reparatur an Werkzeugmaschinen belastet wird, sind z. B., obwohl die Löhne Jli 1211,50 betragen, nur M. 112,95 für Unkosten zu buchen. Da jede Abteilung mit einem anderen Unkostenzuschlag rechnet, kann man ohne weiteres nicht ersehen, auf welchen Lohnbetrag sich der Unkosten betrag bezieht und wieviel Löhne in eigener Werkstatt gezahlt wurden. Dies geht jedoch aus der betreffenden Unkostensammelliste hervor. Bei Übertragung der Buchung Nr. 4 verändern sich nur die Salden der Unterkonten des Maschinenbaues, nicht aber der Hauptsaldo des Kontos: denn der Betrag, der von den Unterkonten; Materialien, Härtekosten, Löhne und verrechnete Unkosten abgeht, kommt bei den Unkosten-Konten hinzu. Bei der Kreditierung des Kontos Löhne für die lt. Buchung Nr. 4 nach gewiesenen Lohnbeträge wird zunächst das Konto „C“ „Unproduktive Löhne“ ausgeglichen: denn diese Löhne sind in den Unkostenbeträgen enthalten. Der überschießende Betrag wird dem Konto ,,B“ „Produktive Löhne“ kreditiert. Dieser letztere Betrag setzt sich zusammen aus über nommenen Löhnen anderer Abteilungen und aus solchen Löhnen produk tiver Arbeiter eigener Werkstatt, die für Reparaturen u. dgl. aufgewendet worden sind. Das angeführte Konto „Verrechnete Unkosten“ dient dazu, um die von anderen Abteilungen übernommenen Betriebsunkosten aufzunehmen. Kreditiert wird dasselbe für alle weiter verrechneten Betriebsunkosten, so daß es natürlich während des Jahres einen Kreditsaldo aufweist. Wäre man in der Lage, die Unkostenzuschläge so genau zu treffen, daß sie die effektiven Unkosten ohne Rest absorbieren, so würde am Jahresschluß der Kreditsaldo des Unterkontos „Verrechnete Unkosten“ gleich sein den Debetsalden der Konten E bis Q a zuzüglich des Betrages für allgemeine Unkosten. Dies trifft jedoch nicht zu, sondern es verbleibt stets eine Differenz, welche um so größer ist, je mehr die Prozentsätze, mit denen man bei der Selbstkostenberechnung rechnet, von den effektiven Prozent sätzen abweichen (s. Kapitel Bücherabschluß). 11*