14 theihveise die erforderlichen Rohstoffe und Halbfabrikate vertheuert. Die deutsche Landwirthschaft wird die ihr zukommende Stellung in der deutschen Volkswirthschaft nur dadurch gewinnen können, dass sie sich in die Weltwirthschaft ein- und ihren Bedürfnissen unterordnet. Sie wird im Zeitalter der internationalen Arbeitstheilung nicht alles und nur halb, sondern eines und das ganz zu leisten haben. Sie wird also vor Allem nicht gleichzeitig den Bedarf des deutschen Volkes an Getreide und Fleisch decken können, sondern sich für eins von beiden entscheiden müssen. Da allerdings tritt der Interessen gegensatz zwischen dem deutschen Baue'r als dem Viehzüchter und dem Grossgrundbesitzer als dem Getreideproducenten klar zu Tage. Und so wird denn in absehbarer Zeit das deutsche Volk das Schauspiel erleben, dass der letzte Kampf um die Getreidezölle nicht zwischen Industrie und Landwirthschaft, sondern zwischen dem deutschen Bauer und dem Latifundienbesitzer ausgefochten wird. III. Aufschwung Die zweite grosse Wirthschaftsgruppe umfasst Industrie der industriellen und Gewerbe. Wir besitzen hierfür leider keine umfassende Pro- Thatigkeit. (juktionsstatistik, weder aus vergangener Zeit noch aus der Gegen wart, aber wir besitzen ein zuverlässiges Barometer für den Grad der industriellen Thätigkeit eines Landes im Verbrauch von Kohle und Eisen. Im deutschen Zollgebiet betrug der durchschnittliche Jahres verbrauch in Millionen Tonnen von Kohle Eisen 1876-80 51 2,3 1881—85 66 3,4 1886—90 81 4,2 1891—95 99 5,1 1896 - 99 125 7,3 1899 137 8,6 Den durchschnittlichen Verbrauch des ersten Jahrfünfts gesetzt, betrug die Zunahme des Verbrauchs von 1876—80 bis Kohle Eisen 1881—85 29 o/o 48 % 1886—90 590/o 83 0/0 1891—95 94 0/o 122 0/o 1896—99 145 0/ 0 217 0/ 0 1899 1690/ 0 274 o/ 0