ix gekonnt; denn wenn es an den Aufbau geht, dann müssen sich die feindlichen Triebe scheiden, dann muß es sich zeigen: die einen wollen zur Auflösung und Ver nichtung, die anderen wollen zu Ordnung und Sitte. Das furchtbare Schicksal des russischen Volkes woll te, daß es als erstes in die soziale Revolution geriet, als die entgegengesetzten Triebe innerhalb der Arbei terklasse sich noch nicht klar herausgestellt hatten, daß dadurch die auflösenden Triebe und die Entartung die Herrschaft bekamen, weil das, was sie wollen, klar und eindeutig ist, wahrend das andere so lange verschwom men bleiben muß, bis es, vielleicht unter großem Er staunen, Wirklichkeit geworden ist — wenn es Wirk lichkeit werden kann. Will man die Auflösung und Entartung verstehen, so muß man immer bedenken, daß sie gedanklich in ver schiedenem Gewand erscheint: sie nimmt alle Gesichter an, vom Gesicht des Heilands bis zu dem des Verbre chers. Vielleicht die unheimlichste Erscheinung des See lenlebens ist die große Nähe des Idealisten zum Schur ken, die noch größer ist, wie die des Genies zum Wahn sinn; und man muß sich sehr hüten, daß man sich hier nicht täuschen läßt. Vor allem muß sich der tätige Staatsmann der Revolutionszeit hier hüten, denn er ist ja genötigt, beide zu gebrauchen für seine Zwecke, die nie die Zwecke der Gebrauchten sein dürfen. * * *