86 muß sich sehr hüten vor der Annahme, daß nun der Frack auch lebendige Junge wirft. Diese Annahme machte das ungeschulte Denken. Das ungeschulte Denken verleiht den Worten Fetisch charakter; es macht sich nicht klar, daß die Worre Sum men von Merkmalen bezeichnen, die von den Dingen abgezogen sind und nun nach ganz anderen Gesichts punkten zusammengestellt werden können, als nach dem der Zugehörigkeit zu den Dingen; es macht sich also nicht klar, daß das Wort Ware eine Beziehung aus drückt des Saugferkels zum Frack, das Wort Säuge tier eine Beziehung des Saugferkels zum Maulwurf; sondern es geht in seinem dumpfen Drange immer so vor, als ob die Worte Dinge bezeichneten. Man kann annehmen, daß seit dem Zusammenbruch des deutschen Idealismus, also seit den dreißiger Jah ren des vorigen Jahrhunderts — vielleicht durch das Ueberhandnehmen des englischen Einflusses, denn die Engländer können wegen ihrer Sprache nicht scharf denken — das Denken der Menschen immer nach lässiger geworden ist, daß demnach jede geistige Lei stung, welche seitdem hervorgetreten ist, auf Denk fehler untersucht werden muß. Hat man seinen Ver stand erst einmal auf diese Aufgabe eingestellt, so wird man erschrecken vor dem Uebermaß des Unsinns, der einem da entgegenkommt. Dieser Unsinn aber be herrscht heute unser Leben. Ein Knecht steht morgens auf, füttert und striegelt, schirrt an, setzt sich auf den Wagen und fährt in den