20 1) A. a. O. S. 299. reien sich die Fortschritte der Technik nicht genügend zunutze machten, so wären z. B. in Sachsen noch im Jahre 1840 die 1801 eingerichteten Spinnmaschinen in Tätigkeit gewesen. — Der Mangel an Kapital ist unbedingt dem Umstande zuzuschreiben, daß eine sichere Kapitalanlage in Spinnereiunternehmen so lange nicht gemacht werden konnte, als unsichere Zollverhältnisse bestanden und die Renta bilität der deutschen Spinnereien vollkommen von der Marktlage in England abhängig machten. Die Erklärung für jene andere Wahr nehmung, die sich übrigens kaum über die vierziger Jahre hinaus be zieht, die Nichtberücksichtigung des technischen Fortschritts betreffend, scheint mir R. Jannasch zu geben, wenn er sagt 1 ): „Bei den großen Krisen hat der Umstand eine bedenkliche Rolle gespielt, daß die deutschen Fabrikanten ihre Fabrikgebäude mit der größten Solidität gebaut hatten. Der baumwollindustrielle Betrieb unterliegt aber nun fortdauernd technischen, d. h. maschinentechnischen Neuerungen. Um den modernen Ansprüchen zu genügen, mußten die Gebäude mit großem Kostenaufwand umgebaut werden. Außerdem ist durch die kostspieligen Bauten das Betriebskapital verringert worden“. Im Gegensatz dazu baut der englische und noch mehr der amerikanische Unternehmer „leicht, hält sich dadurch Betriebskapital frei, scheut dagegen keine Kosten bei der Anschaffung billiger und arbeitsparender Maschinen“. Also die allzu große Solidität beim Bau der Fabrik ver hinderte den deutschen Unternehmer, jede technische Neuerung sofort mitzumachen. Dabei ist es aber — das möchte ich ergänzend hinzu fügen -— zum mindesten zu bezweifeln, ob der deutsche Fabrikant überhaupt in der Lage war, dem technischen Fortschritt in dem Maße zu folgen, wie das der englische und amerikanische tun konnten. Ihm waren ja, wie ich glaube nachgewiesen zu haben, bis zum Jahre 1842, wo die Aufhebung des englischen Maschinenausfuhrverbots er folgte, bis zu einem gewissen Grade die Hände gebunden. Die In dustrie mußte eben ihre Lernjahre durchkämpfen. Es war schon darauf hingewiesen worden, daß die wirtschaft lich-rechtlichen Verhältnisse Deutschlands noch in den Kinderschuhen steckten und sich den gewerblichen Umwandlungen erst allmählich anpassen mußten. So ist die Entwicklung bis zu dem angenommenen Zeitpunkt nur Schritt für Schritt vorwärts gegangen, aber jedenfalls ist sie ständig vorwärts gegangen und nicht zurück. Die Handels krisen der Jahre 1825 — 26, 1836 und 1839 und zu Ende der vierziger Jahre hielten sie zeitweilig auf, aber sprachen deutlich zugunsten der kapitalkräftigen, nach englischem Muster eingerichteten Unternehmun