12 Untersuchung von Boden. „Zur chemischen Untersuchung nimmt man die durch trockenes Ahsiehen mittels des 2mm-Siebes erhaltene Feinerde und zwar in lufttrockener, nicht durch vor heriges Erhitzen veränderter Form. Die gröberen Bodenteilchen und Steinchen sind nach dem Abspülen mit Wasser ihrer Menge und mineralogischen Beschaffenheit nach möglichst genau zu bestimmen, ebenso die Gemengteile des Feinbodens mit der Lupe zu untersuchen. Bei gewöhnlicher, möglichst rasch auszuführender Bodenuntersuchung wird Wassergehalt, Glühverlust, Stickstoff- und Humusgehalt bestimmt und außerdem nur der nach unten angegebener Vorschrift erhaltene Auszug auf seine Bestandteile untersucht. Sämtliche Untersuchungs-Ergebnisse sind auf (hei 100°) getrockneten Boden zu berechnen. Zur Bestimmung des Glühverlustes wird der Boden bei 140° getrocknet, geglüht, mit kohlensaurem Ammoniak befeuchtet und wieder schwach (bis zur Rot glut) geglüht. Bei Moorboden und stark humosem Boden ist das letztere Verfahren nicht zulässig. Der Humusgehalt ist nach dem von G. Loges beschriebenen Verfahren zu ermitteln (vergl. S. 13). Zur Bereitung des sauren Bodenauszuges wird vorgeschlagen: a) auf 1 Gewichtsteil Boden 2 Volumteile 25 °/ 0 iger Salzsäure (unter Berück sichtigung der Karbonate des Bodens) unter öfterem Umschütteln 48 Stunden bei Zimmertemperatur, oder h) auf 1 Gewiohtsteil Boden 2 Volumteile 10°/ o iger Salzsäure (unter Berück sichtigung der Karbonate des Bodens) unter häufigem Umschütteln 3 Stunden lang auf dem Wasserbade ein wirken zu lassen. Die bei der quantitativen Bestimmung der einzelnen Bestandteile des Auszuges anzuwendenden Verfahren sind im allgemeinen bekannt und können wenigstens vor läufig dem Ermessen eines jeden überlassen bleiben. Dagegen ist es wünschens wert, daß auch bei gewöhnlichen, rasch auszuführenden Bodenuntersuchungen die physikalische Beschaffenheit einige Berücksichtigung findet, und zwar ebenso, wie die mechanische Beschaffenheit des Bodens unter Anwendung möglichst einfacher Verfahren ermittelt wird, insbesondere die Wasserkapazität und Kapillarität des Bodens.“ Bei der weiteren Untersuchung des Bodens kommen folgende Verfahren in Betracht: I. Bestimmung der Boden-Konstituenten. Unter „Boden-Konstituenten“ sind die einzelnen, chemisch und physikalisch unterschiedlichen Bestandteile (Gemengteile) des Bodens, nämlich außer Wasser: Humus, Karbonate, Sulfate, aufgeschlossene Silikathasen, Ton, Silikate und Sand zu verstehen. 1. Bestimmung des hygroskopischen oder mechanisch absorbierten Wassers. 10—20 g Boden werden in Trockenkölbchen im Luft- oder Dampfbade bei 100° bis zur Unveränderlichkeit des Gewichtes getrocknet. Zur Kontrolle kann man auch 5 g Boden 2—3 Tage lang bei gewöhnlicher Temperatur im Exsikkator über konzentrierter Schwefelsäure austrocknen lassen.