38 Untersuchung von Boden. und füllt mit letzterer, nachdem vorher gekühlt worden ist, zur Marke auf, mischt gehörig durch Umschütteln und läßt den Sand ahsitzen. Von der überstellenden Flüssigkeit mißt man 25 ccm ab und benutzt diese zur Verbrennung. Das Verfahren ist nicht völlig genau, da das vom Sande eingenommene Volumen unbe rücksichtigt gelassen wird. Dieser Fehler dürfte jedoch dadurch ausgeglichen werden, daß es bei Anwendung solcher großen Mengen Boden besser gelingt, eine ordentliche Durchschnittsprobe zu erhalten. 4. Bestimmung des Ammoniaks, a) Völlig zuverlässig und bei humusreichen Böden allein anwendbar ist folgendes Verfahren; Man bringt eine 100 g bei 125° getrockneter Feinerde entsprechende Menge lufttrockner Feinerde in eine gewogene 1—2 1 fassende Kochflasohe, setzt, ohne zu erwärmen, 50 com verdünnte Salzsäure 1 ) (1 Vol. konz. Salzsäure + 4 Vol. Wasser) zu, nach dem Entweichen von Kohlensäure nochmals 50 ccm und nötigenfalls noch weitere 50 ccm, bis die Salzsäure auch nach wiederholtem Umschütteln ganz un verkennbar vorwaltet. Man fügt jetzt ammoniakfreies Wasser zu, so daß man im ganzen etwa 400 ccm Flüssigkeit hat, mischt gleichmäßig, wägt den Kolben, läßt ihn stehen, bis die über dem Boden stehende Flüssigkeit klar geworden ist, zieht diese mittels eines mit Quetschhahn versehenen Hebers vorsichtig ab und bestimmt die Menge der dekantierten Flüssigkeit durch Zurückwägen des Kolbens. Um zu erfahren, welchen Teil der im ganzen vorhandenen Flüssigkeit man herausgenommen hat, filtriert man den ungelösten Rückstand ab, wäscht ihn aus, trocknet ihn bei 126° und zieht sein Gewicht von dem des anfänglichen Gesamt inhaltes der Kochflasche ab. In der dekantierten Lösung bestimmt man den Gehalt an Ammoniak, indem man den salzsauren Bodenauszug mit genügend frisch geglühter Magnesia destilliert, dabei das überdestillierende Ammoniakgas möglichst vor jeder Berührung mit Kork oder Kautschuk schützt, durch titrierte Schwefelsäure absorbieren läßt und den Überschuß an Schwefelsäure zurücktitriert. Nach A. Baumann * 2 3 ) soll — namentlich bei Anwendung gläserner Kühl- röhren — der Ammoniakgehalt des Destillates azotometrisch (vergl. unter Dünge mittel) bestimmt werden. Die gefundene Menge Ammoniak wird dann auf die Gesamtlösung und somit auf 100 g bei 126° getrocknete Peinerde berechnet. Das azotometrische Verfahren ist für die Bodenuntersuchung in der von Knop an gegebenen Form nach A. Baumann unbrauchbar, b) Bei humusarmen Böden kann man durch direkte Destillation mit MgO ein annäherndes Ergebnis erhalten. c) Ebenso liefert bei humusarmen Böden das Schlösingsche Verfahren ziem lich annähernde Ergebnisse, jedoch darf man die Natronlauge auf keinen Fall länger als 48 Stunden 8 ) einwirken lassen. Es werden 50 g des lufttrockenen Bodens auf ein großes Uhrglas flach ausgebreitet, mit 40 ccm kalter, aber völlig konzentrierter Natronlauge gleichmäßig angefeuchtet, dann schnell ein gläserner Dreifuß mit einem Schälchen,, worin ein gemessenes Volumen von titrierter Schwefelsäure enthalten ist, in die Erde hineingestellt und das Ganze unter eine mit Quecksilber abgesperrte oder sonstwie luftdicht verschließbare Glasglocke gebracht. Nach 48 Stunden wird durch Zurücktitrieren der Schwefelsäure mit Natronlauge das Ammoniak bestimmt. !) Die verdünnte Salzsäure ist auf einen etwaigen Ammoniakgehalt zu prüfen und dieser bei der Bestimmung in Abzug zu bringen. 2 ) Landw. Versuchs-Stationen 1887, 33, 255. 3 ) A. Baumann, ebenda 247.