Untersuchung der Mneralböden. 65 einzustellen und für den Fall, daß der Stempel ganz heruntergedrückt war, nach dem Ver legen von Quecksilber vor die Öffnung a solches wieder in das Kalorimeter einzusaugen. Für die Ausführung des Verfahrens kommt das Trocknen der Probe und die eigentliche Bestimmung der Benetzungswärme in Betracht. a) Das Trocknen des Bodens. 1 ) Hierzu dient das in Fig. 14 S. 68 abgebildete Glasgefäß und das S. 67 beschriebene Trocknungsverfahren. Besonders eingerichtete Gläschen (Fig. 12) werden nach dem Wägen etwa 9 cm hoch mit Boden angefüllt, wieder gewogen und daun in dem unten beschriebenen Vakuumexsikkator über konzentrierter Schwefelsäure bezw. Phosphorpentoxyd getrocknet. Das Trocknen dauert 24—30 Tage; hierbei kann unter Um ständen eine Oxydation von Humus- Substanzen stattfinden. Nach vollendetem Trocknen wird der Deckel aufgesetzt, das Gläschen selbst evakuiert und das Glasrohr an der verdünnten Stelle abgeschmolzen. Um Zeit und Eis im Kalorimeter zu sparen, wird das geschlossene Gläschen mit dem getrockneten Boden vorher etwa 1 Stunde in Wasser von 0° vorgekühlt, ehe es in das Probierrohr (c) des Eis kalorimeters eingesenkt wird. b) Die Feststellung der Be netzungswärme. Es wird zunächst destilliertes Wasser in einem Becherglase ausgekocht, 2 ) gleichzeitig bringt man etwas Wasser in den ringförmigen Raum des Zylinders D (Fig. 13, S. 66), welcher ebenfalls im Sieden erhalten wird, um alle Luft auszutreiben; alsdann taucht man das Seitenrohr des Kalorimeters — nach vor heriger Entfernung des Stopfens mit dem Glasstab und Kapillarrohr — in das Wasser im Becherglase und entfernt die Flamme unter dem Kalorimeter; das Wasser steigt dann luftfrei in letzteres. Die etwa zurückbleibende Dampfluftblase läßt man, indem das Kalorimeter aufrecht gehalten wird, in dem schmalen Schenkel auf steigen und füllt Quecksilber hinein, wobei während des Abkühlens Sorge getragen werden muß, daß das Seitenrohr stets mit Quecksilber gefüllt bleibt; schließlich läßt man durch Neigen des Kalorimeters Wasser in das Seitenrohr übertreten, das man durch Quecksilber verdrängt, bis das Volumen des letzteren mindestens Vio vom Volumen des Wassers beträgt. Jetzt kommt es darauf an, um das Probierrohr C (Fig. 13, S. 66) herum in dem Zylinder gefäß eine Eisschicht zu erzeugen. Man setzt zu dem Zweck das Kalorimeter in Eis und bringt, wenn es sich annähernd auf 0° abgekühlt hat, in das innere Probierrohr C eine Kälte mischung von Bis und Alkohol oder von Schnee und Chlorealoium, oder man bringt durch das mit abgekochtem, destilliertem Wasser nahezu angefüllte Rohr C einen zu- und ab- !) Landw. Jahrbücher 1902, 81, 577. 2 ) Vergl. W. Ostwald und R. Luther, Hand- und Hülfsbuch zur Ausführung physiko-chemischer Messungen. Leipzig 1902, 217. Landwirtschaftliche Stoffe, 3. Auflage. 5 netznngswärme nacli A. Mitscherlich.