Mikroskopische Untersuchung. Die Pilze der Futtermittel. 413 B. Peronospora parasitiea de JBy.; Cystopus candidns Lev. Diese zu den Peronosporeen gehörenden Pilze treten häufig an Cruciferen auf. Peronospora parasitiea erzeugt weißliche Flecken an der Unterseite der Blätter, Cystopus candidus rundliche oder länglich erhabene, gelblich weiße Schwielen an Blättern, Stengeln und Bluten ständen, wobei letztere meist sich krümmen und sehr verdicken. Die weißlichen Flecken bestehen bei beiden Arten aus den Konidien trägern, von denen die der Peronospora ganz denen der Peronospora Viciae gleichen, während die von Cystopus unverzweigt sind und an der Spitze Ketten von Konidien abschnüren (Fig. 218). Die Über winterung der Pilze er folgt durch Oosporen, die im Innern der Pflanzenteile gebildet werden. C. Sporidesmium exitiosum Kühn (Schwärze des Eapses). Auf den grünen Teilen des Rapses, besonders auf den Schoten, entstehen kleine, schwarzbraune Flecken, auf denen man die Konidienträger des im Innern des Gewebes schmarotzenden Pilzes findet (Fig. 219). Bei frühzeitigem Befall leidet der Raps sehr von diesem Parasiten. Auch in Rapskuchen findet man zuweilen die Sporen des Pilzes. Fig. 218. Sporenlager von Cystopus candidus. (260-fach). Nach Frank. Fig. 219. Eapsblatt mit Konidien trägern und Konidien von Sp ori desmium exitiosum. (260-fach). Nach Frank. Die Beurteilung von Futtermitteln, die von parasitären Pilzen befallen sind. Es wird vielfach behauptet, daß von parasitären Pilzen befallene Pflanzen Vergiftungen hervorrufen, die sich besonders auf die großen Nervenzentren erstrecken. In erster Linie werden die Brandpilze, von ihnen wieder Tilletia Caries und Ustilago Maydis als besonders giftig bezeichnet. Auch die Eostpilze der Gramineen (besonders die Uredosporen von Puccinia graminis und Puccinia arundinacea auf Schilf) und die der Papilionaceen sollen giftig wirken. Ebenso wird dies von Sporidesmium exitiosum, dem Eapsverderber, Polythrinoium Trifolii, dem Kleeschwärzepilz, Epichloe typhina, dem Erstickungsschimmel der Gräser, den Erisypheen, Cladosporium berbarum u. a. behauptet. Demgegenüber muß aber hervorgehoben werden, daß zwingende Beweise für die Giftigkeit dieser Pilze oder der von ihnen befallenen Pflanzen nicht erbracht sind. Einwandfreie Fütterungsversuche liegen überhaupt erst für einige Brandpilze, Eostpilze und Cladosporium herbarum vor, und diese haben sämtlich er gehen, daß auch viel größere Mengen der betr. Pilze, als in der Praxis je aufge nommen werden, keine Krankheitserscheinungen hervorrufen. Nur bei kleineren Tieren wirken die Sporen von Tilletia Caries zuweilen tödlich und zeigen auch die von ihnen oft behauptete Einwirkung auf den schwangeren Uterus. Man darf aber trotz dieser negativ ausgefallenen Versuche nicht vergessen, daß stark von Pilzen befallene Pflanzen infolge des schnellen Absterbens ihrer Organe auch andere saprophyte Organismen oft in großer Menge, zuweilen auch mikroskopisch kleine Tiere enthalten, die auf gesunden Pflanzen fehlen und über deren Einwirkung auf den Tierkörper oder deren Stoffwechselerzeugnisse wir nichts wissen. Auch ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Ernährung von Parasiten befallener Pflanzenteile gestört ist und daß vielleicht schädliche Stoffwechselerzeugnisse entstehen. Man. wird daher ein