Chemische Hilfsstoffe. —■ Stärke. 651 gehebert, die Stärke auf einem Filter gesammelt und, sowie es geht, vom Filter ahgelöst, hei 50° getrocknet, lufttrocken gewogen und dann gepulvert. In diesem Pulver wird die Menge der wasserfreien Stärke bestimmt, wonach die Gesamtmenge der erhaltenen wasserfreien Stärke berechnet werden kann, ebenso auch die zu er wartende Handelsware mit 15 °/ 0 Wasser. Durch Auskneten unter Wasser wird das auf dem Sieh zurückgebliebene Gemisch von Trebern und Kleber möglichst ge trennt; dann wird der Kleber in 100—200 ccm etwa 3 °/ 0 -iger Essigsäure langsam gelöst, durch das Sieh filtriert, um die Reste Kleber aufzulösen, nachgewaschen, die Lösung im Wasserhade eingetrocknet und lufttrocken gewogen. Die Treber und der Siebrückstand werden vereinigt und bei 105° getrocknet. III. Chemische Hilfsstoffe. Zur Gewinnung der Stärke aus Reis werden verwendet; Soda oder Natron lauge, zu der von Mais: Natronlauge und schweflige Säure und weiter behufs Abstumpfung der Laugen auch Salzsäure. Über die Untersuchung derselben auf Gehalt und Reinheit derselben vergl. die Lehrbücher der analytischen Chemie, besonders das bekannte Werk von G. Lunge, „Chemisch-technische Untersuchungsmethoden“, Berlin, hei Julius Springer; 5. Aufl. im Erscheinen begriffen. IV. Stärke. 1. Stärkemilch. 0. Saare empfiehlt mehr, als dieses bis jetzt zu ge schehen pflege, den Gehalt der zu verarbeitenden Stärkemilch zu beachten, und zwar mittels einer Beaume-Spindel oder eines Saccharometers. Die zu unter suchende Stärkemilch von der vorgeschriehenen Temperatur wird, wie sonst Flüssig keiten, in einen Glaszylinder gefüllt und hierin schnell die Spindel eingeführt, jedoch so, daß dieselbe nicht wesentlich unter den Punkt, hei dem sie schwimmt, beim Loslassen hinabsinkt. Man liest in der Mitte des an dem Stengel der Spindel hochgegangenen Flüssigkeitskegels ah. Je 1 0 Be. entspricht annähernd 2 g wasser freier Stärke in 100 ccm oder 20 g in 1 1 (vergl. Tabelle XIV am Schluß). 2. Feuchte Stärke. Mitunter wird die Stärke nicht getrocknet, sondern im feuchten Zustande in den Handel gebracht. Für diese kommt vorwiegend die Be stimmung des Wassers, der wasserlöslichen Stoffe und Verunreinigungen in Betracht. a) Wasser. Die feuchte Stärke muß, um eine Verkleisterung zu vermeiden, zuerst hei niedrigen Temperaturen vorgetrocknet werden. Zu dem Zweck werden 100—200 g in einer Porzellanschale auf dem Wasserhade hei etwa 30° 12 Stunden lang schwach erwärmt, der lufttrockne Rückstand gewogen und ein Teil desselben weiter bei 120° völlig ausgetrocknet. Über die Berechnung des ursprünglichen Wassergehaltes vergl. S. 255. h) Wasserlösliche Bestandteile (Fruchtwasserreste). 50 g der nach a vorgetrockneten Stärke werden mit 300 ccm Wasser von 15° übergossen und unter öfterem Umschtitteln 1 Stunde lang stehen gelassen. Dann wird durch ein trocknes Filter filtriert; von dem Filtrat werden 200 ccm auf dem Wasserhade in einer gewogenen flachen Schale eingedunstet, bei 105° bis zur Gewichtsbeständigkeit getrocknet und gewogen. Enthielt die lufttrockne Stärke noch 16,27 °/ 0 Wasser, also 50 g 8,13 g, so waren in der stärkehaltigen Flüssigkeit im ganzen 308,13 g Wasser, und wenn der Trockenrückstand in 200 ccm x g betrug, so berechnet sich die Menge des Wasserlöslichen in 50 g nach dem Ansatz — Uber die Um rechnung des Gehaltes auf ursprüngliche feuchte Stärke vergl. S. 256. Wenn man