652 Rohstoffe und Erzeugnisse der Stärkefabrikation. das Volumen der Stärke unberücksichtigt lassen will, kann man die 50 g luft trockne Stärke auch mit Wasser auf 250 oder 500 ccm auffüllen und von diesem Filtrat die Hälfte nehmen; man braucht alsdann den Wassergehalt der lufttrocknen Stärke nicht zu berücksichtigen; die Nichtberücksichtigung des Volumens der Stärke bedingt aber einen kleinen Fehler. c) Feste Verunreinigungen. 50 g Stärke werden mit 200 ccm Wasser und 100 ccm Malzauszug (200 g geschrotenes Malz in 1 1) bei 75° verflüssigt, dann auf 70° abgekühlt, mit weiteren 100 ccm Malzauszug versetzt und 1 Stunde bei 52—56 0 im Wasserbade unter Umrühren erwärmt. Nach Umfüllen in ein großes Beoherglas wird die Flüssigkeit aufgekocht, stark mit kochendem Wasser verdünnt, nach dem Absetzen die klare Lösung abgehebert und der Bodensatz auf einem ge wogenen Filter gesammelt. Die Bestimmung und Berücksichtigung der Asche und des Stickstoffs (in einer 2. Probe) geschieht, wie S. 650 angegeben ist. 3. Trockne (Handels-) Stärke. Auch für die Untersuchung der fertigen Stärke ist, wie O. Saare hervorhebt, die richtige Probenahme von der größten Bedeutung. Man soll Einzelproben aus 10 °/ 0 der Säcke bezw. Behälter entnehmen, diese gehörig mischen, von der Mischung Teilprohen in ein trocknes, dicht verschließbares Glas oder Blechgefäß — nicht Musterdüten, Säckchen oder Pappschachteln — füllen, dicht verschließen und den nochmals ira Laboratorium gut durchgemischten Inhalt für die Untersuchung verwenden (vergl. auch S. 426). a) Wasser. Um auch hier eine Verkleisterung der trocknen Stärke bei größerem Wassergehalt zu vermeiden, werden 5—10 g der Stärkeprobe in einem Wägegläschen abgewogen, in einem gewöhnlichen Trockenschranke eine Stunde bei 50° vorgetrocknet, dann die Temperatur in einer halben Stunde auf 120° ge steigert und 4 Stunden bei dieser gehalten. Besonders soll die Endtemperatur genau 120° sein. 0. Saare hat auch (1. c. S. 509) ein Verfahren zur Bestimmung des Wasser gehaltes der Kartoffelstärke angegeben, welches darauf beruht, daß die Kartoffel stärke verschiedener Herkunft stets ein spezifisches Gewicht von 1,65 hat. Da das Verfahren aber nur für Kartoffelstärke berechnet und außerdem nur für die Praxis ausreichende Ergebnisse liefert, so sei hier nur darauf verwiesen. Auch das Verfahren von Scheibler, welches darauf beruht, daß durch Mischen von 1 Teil Stärkemehl mit 11,4 °/ 0 Wassergehalt und 2 Teilen Alkohol von 0,8339 spezifischem Gewicht beide Bestandteile sich indifferent verhalten, während wasserreichere Stärke Wasser an den Alkohol abgibt und dessen spezifisches Gewicht erhöht, mag hier nur erwähnt sein. Der Wassergehalt der Stärke liegt durchweg zwischen 10—15 °/ 0 ; ein Wassergehalt über 18°/ 0 (nach 0. Saare 20°/ 0 ) muß jedenfalls als hoch bezw. als zu hoch für Prima ware bezeichnet werden. b) Stickstoff. Derselbe wird nach Kjeldahl (S. 137) bestimmt. Der Stickstoff-Gehalt der Stärke schwankt zwischen 0,03—0,70 °/ 0 in der Trocken substanz, bei reiner Stärke übersteigt derselbe indes nicht 0,16 °/ 0 in der Trockensubstanz. c) Fett. Fett pflegt in der Stärke nur in Spuren bis höchstens 0,2 °/ 0 vor handen zu sein und kann im allgemeinen vernachlässigt werden. Seine quantitative Bestimmung erfolgt nach S. 220, wobei man die abgewogene Stärkeprohe zweck mäßig erst bei 50° vortrocknet. d) Stärke. Der Gehalt an Stärke kann meistens aus der Differenz von 100 minus (Wasser -f- Protein + Fett + Asche) berechnet werden. Für eine direkte quantitative Bestimmung verfährt man nach S. 238 u. ff.