Untersuchung der Schlempe. 669 wicht der Maische in demselben Verhältnis erhöht als dasjenige eines Gemisches von Alkohol und Wasser (mit gleichem Alkoholgehalt). Man kann daher aus dem spezifischen Gewicht vor und nach dem Kochen der Maische auf deren Alkoholgehalt schließen. Ist S • — spezifisches Gewicht der Maische vor dem Kochen, S-l = „ „ „ „ nach dem Kochen, 1 = „ „ des Wassers, so verhält sich: S x : S = 1: x oder x = 8 ^ 1 oder x = 1 — (Sj—S). Man ermittelt daher das spezifische Gewicht des durch wiederholtes Schütteln in einer geräumigen Flasche von Kohlensäure befreiten und auf 15,5° temperierten Maischefiltrats (etwa 200 g), kocht dieses auf die Hälfte ein, läßt erkalten, füllt mit Wasser hei 15,5° wieder bis zu 200 g auf und ermittelt das spezifische Gewicht dieser entgeisteten Flüssigkeit. Ist S = 1,008 (vor dem Kochen), S t = 1,024 (nach dem Kochen), so ergibt sich: 1 008 x* 1 x = = 0,9844 oder x = 1 — (1,024 - 1,008) = 0,984. Eine alkoholische wässerige Flüssigkeit von 0,9844 enthält aber nach Tabelle No. XVII am Schluß = 9,79 Gewichtsprozente oder 12,13 Volum-Prozente Alkohol. So viel Alkohol enthält also das Maischefiltrat; um den der ursprünglichen treberhaltigen Maische zu finden, muß das Tr eh er-Volumen berücksichtigt werden, kind (wie oben S. 665) für 1 1 Maische 43,6 ccm Treber und 956,4 ccm Maischefiltrat gefunden, so ist der Alkoholgehalt der ursprünglichen Maische = 9,36 Gewichtsprozent, Die sonstigen Alkoholbestimmungsverfahren kommen bei Maische Dicht in Betracht. VIII. Untersuchung der Schlempe. Über die Untersuchung der Schlempe vergl. unter „Futtermittel" S. 258. W Märcker hat in seinem Handbuch der Spiritusfabrikation ein Verfahren an gegeben, wie man je nach der Ausbeute an Alkohol die Zusammensetzung der Schlempe aus der verwendeten Menge Rohstoff berechnen kann. Hierbei geht er von der Annahme aus, daß mit Ausnahme des Stärkemehles alle anderen Bestandteile des Rohstoffes in die Schlempe übergehen, und daß für die sonstigen aus der Stärke entstehenden Gärungsnebenerzeugnisse je nach Maßgabe der für 1 kg Stärke er haltenen Alkoholausheute eine Korrektion anzubringen ist usw. Die Zusammensetzung der Kartoffel kann bis auf den Gehalt an Stärkemehl, her jedesmal zu ermitteln ist, als ziemlich unverändert angesehen werden. M. Mär oker Rgt für diese und die Gerste folgende Durchschnittszusammensetzung zu Giunde. Kartoffeln. Gerste Wasser Nh.-Substanz Fett Stärkemehl Unvergärbar e Extraktstoffe Rohfaser Asche °/o °/o »/. 0/ 10 °/o °i Io °/o - 1 ) 2,2 0,2 X 0,7 0,7 1,1 14,3 10,0 2,3 60,0 3,4 8,5 1,5. Die Vergärung der Stärke fällt verschieden aus; man kann annehmen, daß ln Maischen, welche mit etwa 20 °/ 0 Saccharometer angestellt werden, von 100 Teilen ( er m den Maischrohstoffen enthaltenen Stärke unvergoren bleiben: angenommen ') D er Wassergehalt der Kartoffeln wird je nach dem Stärkemehlgehalt verschieden er ist also bei 20,0 °/ 0 Stärke = 75,1 °/ 0 .