710 Bier und seine Rohstoffe. herunter. Im allgemeinen ist die Extraktausbeute um so größer, je stärkereichcr die Gerste ist; aus dem Grunde werden stärkereiche und proteinarme Gersten für Brauereizwecke vorgezogen. Nach Fr. Schönfeld enthalten; edle Gersten mittelgute Gersten geringwertige Gersten Protein . . . 7—10 ®/ 0 10—12 % 12 — 15 °/ 0 - C. J. Lintner hält indes schon 11 °/ 0 Protein und mehr in der Regel für zu hoch in einer Brauereigerste. Uber die Bestimmung des Proteins vergl. S. 208, der Stärke S. 238, der Eohfaser S. 245 usw. Auch empfiehlt sich für Brauereigerste unter Umständen die Bestimmung des Gehalts an in kaltem Wasser löslichen Stickstoffverbindungen, denn je mehr lösliches Eiweiß in der Gerste vorhanden ist, desto größer „scheint“ das diastasische Vermögen des Malzes zu sein, das aus der Gerste erzeugt wird. III. Malz. Für die Untersuchung von Malz haben die Brauerei-Versuchsstationen in Berlin, Hohenheim, München, Nürnberg, Weihenstephan, Wien und Zürich nach stehende Vereinbarungen 1 ) getroffen: 1. Probenahme. Die zur Untersuchung dienende Malzprohe soll einer wirklichen Durchschnittsprobe entsprechen. Unter Berücksichtigung, daß aufgeschüttetes Malz in den verschiedenen Teilen des Haufens ungleiche Zusammensetzung hat, ist die ganze Malzpartie vorher gründlich um- und überzuschaufeln. Alsdann werden von ver schiedenen Stellen möglichst viele gleiche Proben entnommen, gut gemischt und aus dieser Mischung die Untersuchungsprobe gezogen. Ein Probestecher ist für die Probe nahme sehr dienlich, weil er gestattet, aus verschiedenen Tiefen Proben zu holen. Bei in Silos lagerndem Malze ist es besonders wichtig, aus allen Tiefen die zur Herstellung der Durchschnittsprobe dienenden Anteile zu erhalten. Von in Säcken lagerndem Malze sind Stichproben aus mehreren Säcken und aus verschiedenen Tiefen des Sackinhaltes zur Probemischung zu entnehmen. 2. Größe und Verpackung der Probe. Die Menge des zur Untersuchung ein zusendenden Malzes soll mindestens 500 g betragen. Die Verpackung muß eine weitere Veränderung des Malzes, hinsichtlich des Wassergehaltes insbesondere, aus schließen. Glasflaschen (Bierflaschen) mit Korkstöpsel oder Patentverschluß, Pulver gläser mit eingeriebenem Stöpsel, Konservengläser oder auch gut schließende Blech gefäße sind dazu geeignet. Steinkrüge, Kartons, Säcke oder Holzschachteln sind ausgeschlossen. 2 ) 3. Nähere Angaben. Es sollen zu einer jeden Malzprobe möglichst nähere Angaben gemacht werden über den Zweck der Einsendung; ferner: a) über Gersten provenienz, b) Art des Mälzens, c) Darrung, d) Alter des Malzes vom Abdarren an gerechnet, e) Lagerung (Silo, Kasten, Säcke oder Haufen). 4. Untersuchung. A. Mechanische Untersuchung, a) Hektolitergewicht. Dasselbe ist mit dem neuen Getreideprober (der von der deutschen Normal-Eichungskommission eingeführten Getreidewage) festzustellen, vorläufig ohne Korrektur (vergl. S. 444). h) Das Tausend-Körner-Gewicht ist mindestens zweimal mit je 500 Körnern zu ermitteln. Das erhaltene Gewicht ist auf Malztrockensubstanz zu be rechnen. x ) Zeitschr. f. d. gesamte Brauwesen 1903, 26, 523. 3 ) Im Falle der ausnahmsweisen Untersuchung einer in solcher Verpackung ein gegangenen Probe ist dies im TJntersuchungsbericht besonders zu bemerken.