Untersuchung der Schafwolle. 929 e) Asche: 200 ccm werden in einer Silberschale eingedampft, der Rückstand verkohlt, die Kohle mit Wasser ausgekocht, die Lösung eingedampft und der Rück stand mit der durch Verbrennen der Kohle erhaltenen Asche vereinigt. Die nähere Untersuchung der Asche erfolgt nach den gewöhnlichen Verfahren der Aschen untersuchung (S. 200 u. ff.). 6. In Alkohol lösliche und schwerlösliche Seifen. Die mit Äther und Wasser erschöpfte Wolle behandelt man mit Alkohol. Es lösen sich in demselben noch ge ringe Mengen von Seife. Um die in Wasser und Alkohol un- oder schwerlöslichen Seifen der Erd alkalien zu entfernen, läßt man der Ausziehung mit Alkohol noch eine solche mit verdünnter Salzsäure (im Liter 4 ccm konzentrierte Salzsäure) folgen. Man wäscht mit Wasser nach, bis alle Säure entfernt ist. Der Auszug wird eingedampft, der Rückstand auf heißem Sande im luftverdünnten Raum getrocknet, bis sein Gewibht gleichbleibend ist. 1 ) Die genannten Seifen können bei der Behandlung mit Salzsäure zersetzt werden; um die Wolle ganz frei von Fettsäuren zu erhalten, ist es daher not wendig, der Ausziehung mit Salzsäure noch eine solche mit Alkohol und Äther folgen zu lassen. 7. Reine Wollfaser und Schmutz. Die in vorstehender Weise behandelte Wollfaser ist frei von allen löslichen Bestandteilen, aber noch verunreinigt durch Schmutz (Sand-, Futter- und Kotteilchen usw.). Man entfernt denselben am besten durch Schütteln und Zerzupfen der Wolle, zuletzt durch Auslesen mit der Pinzette. Ein geringer Verlust an Wollfaser ist dabei kaum zu vermeiden. Es ist zweckmäßig, den ausgeschüttelten und ausgezupften Schmutz auf einem Bogen Papier zu sammeln und auf einem engmaschigen Siebe mit Wasser zu waschen. Die im Schmutze ent haltenen Wollfäserchen ballen sich dabei zusammen und lassen sich zum größten Teile wiedergewinnen, während der Sand usw. durch die Maschen des Siebes fällt. Die Wollfaser wird im Wasserstoff ström getrocknet und dann gewogen. Den Gehalt der Wolle an Schmutz bestimmt man aus dem Verluste. In der reinen Wollfaser kann ferner bestimmt werden: a) Asche und Sand; ein Teil des Rückstandes von der nach und nach er folgten Behandlung mit Äther, Wasser usw. (etwa 1 / 8 oder 1 / 4 ) wird eingeäschert, die Asche in Salzsäure gelöst, ausgewaschen, der Rückstand mehrmals mit einer konzentrierten Lösung von Natriumkarbonat ausgekocht, filtriert, wieder aus gewaschen und der Rückstand als Sand gewogen. Die Asche der Wollfaser und die des wässerigen Auszuges geben die Ge samtasche; der Aschengehalt der Wollfaser beträgt nur 0,08—0,40 °/ 0 . Man zer schneidet ferner zur Kontrolle einen Teil der Wolle und äschert diesen wie üblich direkt ein. b) Stickstoff. In üblicher Weise nach Kjeldahl S. 138. Wollfaser-Stick stoff + Stickstoff im Wasserauszug geben Gesamt-Stickstoff; nötigenfalls verwendet man zur Bestimmung des Gesamt-Stickstoffs eine gute Mittelprobe (2—3 g) der luft trocknen Rohwolle direkt zur Stickstoff-Bestimmung. c) Schwefel. Ein Teil der Wollfaser wird im Silbertiegel mit Ätzkali und etwas Salpeter zusammengeschmolzen, die Schmelze in Salzsäure gelöst und die Schwefelsäure wie sonst durch Chlorbaryum gefällt. 9 Bei schmutzreichen Wollen gehen durch die verdünnte Salzsäure nicht unbe trächtliche Mengen Kalk in Lösung. Der größte Teil desselben rührt vermutlich nicht von Kalkseifen, sondern von dem im Schmutze enthaltenen Kalkstaub her. Landwirtschaftliche Stoffe, 3. Auflage. 59