- 14 - das willkommene Ausbeutungsobjekt der Jugendlichen Ar beitskraft, schließlich hat er auch für Bildungszwecke kein Geld — dieses Kapital setzt sich nicht schnell genug in Profit um. Der Gegensatz von Kopf- und Handarbeitern entwürdigt die Arbeit und nimmt ihr die höchste Zeugungskraft. Durch ihn wird die Arbeit eine Last. Durch die Aufhebung dieses Gegensatzes erst kann sie freudiges Schaffen, kann sie wirk liches Lebenselement aller gesunden Kräfte der Gesellschaft werden. Nach einem interessanten Worte Rodins empfinden nur die Künstler wirkliche Arbeitsfreude, weil sie vom inne ren Drang zu schaffen getrieben werden. Rodins Urteil ist beschränkt, denn er sucht die Ursachen des Schaffenstriebes in übersinnlichen Kräften. Sie liegen aber wesentlich in der vollkommenen geistigen und praktischen Beherrschung des Ar beitsprozesses. So beherrschte der Handwerker am Ausgang des Mittelalters seinen Arbeitsprozeß und seine Leistungen zeugen von der Liebe, mit der er sich der Arbeit hingab, von der Lust und inneren Befriedigung, die sie ihm gewährte. Der Kapitalismus verwandelte den Arbeiter in einen Auto maten, er machte die Arbeit zum Fluch. Von diesem Fluche mu;j sie befreit werden. Erziehung durch Arbeit. Die Beseitigung der Ausoeutung ist der erste Schritt dazu, ihm muß die Erziehung zur Arbeit durch die Arbeit folgen, ln früher Jugend ist das Kind mit den verschiedenen Hand werken vertraut zu machen. Es muß die Rohstoffe und ihre Bearbeitung und die Handhabung der Werkzeuge kennen lernen, damit hat die Ausbildung in den technischen Wissen schaften Hand in Hand zu gehen. Erst später, wenn sich der Jugendliche seiner besonderen Fähigkeiten und Neigungen bewußt geworden ist, wird die Ausbildung von Hand und Kopf spezialisiert. Die Folge solcher Ausbildung ist eine innige Vertrautheit mit dem Gesamtprozeß der Arbeit, eine leichte Orientierung auf allen Gebieten der Wirtschaft, eine beständige gegenseitige Befruchtung von Theorie und Praxis und damit eine gewaltige Förderung der Arbeitsmethode und Steigerung des Arbeitsertrages. , Mi' Technischer Fortschritt, Diese Erziehungsarbeit kann natürlich erst bei der kommenden Generalion Früchte tragen, aber es kommt schon heute auf praktische Erfolge an, dazu muß die Erfindertätig keit angeregt werden. Der Kapitalismus hat den Produktions prozeß ständig umgewälzt, aber es ist Täuschung, anzunehmen,