16 Programm des Humanistischen Sozialismus. 6. Eine kräftige Förderung der berechtigten, sittlichen Frauenemanzipation. Wenn auch in Zukunft nach sozialen Reformen eine weit größere Zahl von Frauen als heute Gelegenheit zur Eingehung einer Ehe finden werden, so wird doch eine Hebung des weib lichen Geschlechts auf ein höheres Niveau allgemeiner Bildung sowohl der Familie als dem Staate zugute kommen. Denen aber, welche ehelos bleiben wollen und begabt sind, muß bei voller Gleichberechtigung mit dem Manne Gelegenheit zur Ausbildung ihrer Geistesgaben in allen den Berufen gegeben werden, welche in der sozialistischen Gesellschaft von irgend einem Werte für den Fortschritt der Menschheit sind. Es muß hier, wie bei fast allen Reformbestrebungen, •ausdrücklich betont werden, daß die bürgerlichen Frauenrechtlerinnen viel zu wenig die Reform der ökono mischen Grundlagen im Volksleben betont haben, und •doch sollte jedem, der öffentliche Dinge betreibt, klar sein, daß die ökonomischen Zustände, die Menge und vor allem die Art der Verteilung der Produkte maß gebend für den jeweilig erstrebten Kulturzustand sind. Aber die meisten von den bürgerlichen Reformern wollen nicht auf den arbeitslosen Genuß auf Kosten der Arbeit verzichten und betreiben daher eine einzelne Frage, welche sich gewöhnlich an der ökonomischen vorbeidrückt. Sie sehen den inneren Zusammenhang aller Fragen nicht oder wollen ihn nicht sehen. 7. Die umfassendste Verbesserung der Beamten-, Lehrer- usw. Gehälter in allen, besonders den unteren Stufen. 8. Eine mächtige Förderung der Friedens bewegungen. Unter der heutigen schlechten wirt schaftlichen Verteilung ist der Militarismus als großer und dabei unproduktiver Konsument für die produk