24 Die Bodenreform im Lichte des Freihandels. die Schar jener Männer anschwillt, welche für eine fried liche nnd gründliche Sozialreform eintreten wollen. Diese Männer, samt und sonders, bezeichnen wir mit dem Namen Sozialisten, insofern sie im bewußten Gegen sätze zur kapitalistischen Ordnung an eine Neugestaltung der menschlichen Gesellschaft herangehen wollen. Der Sozialismus sieht in dem Menschen mehr als ein Arbeits instrument und erkennt der Gesellschaft das Hecht und die Pflicht zu, im Interesse des Einzelnen wie auch ganz besonders in dem der Gesellschaft für eine Neuordnung der Gemeinschaft Sorge zu tragen, in der eine Lebens haltung in wirtschaftlicher Beziehung des Einzelnen vor gesehen ist, welche den jeweiligen Produktionsbedingungen und vernunftgemäßen Ansprüchen entspricht. Alle wollen,, daß man in der Arbeit eine heilige Pflicht erkenne, daß sie körperlich und geistig dem Einzelnen zum Segen ge reiche, nicht, daß ein Teil von ihr erdrückt werde und verkomme, nicht daß ein anderer in Nichtstun sein Leben verfehle. Je mehr der einzelne heute auf den anderen angewiesen ist, desto größer ist die Gefahr, daß bei einer verkehrten sozialen Ordnung der Schwächere durch den Stärkeren ausgebeutet wird. Und dies um so mehr, wenn geschriebene Gesetze Formen von Diebstahl erlauben, welche fast gar nicht mehr auffallend erscheinen, wie z. B. den Zinsbezug.. Je größer die Vergesellschaftlichung der Arbeit wird, um so schärfer müssen die Grundlagen in Sitte und Recht gegenüber der Pfiffigkeit gezogen werden, da sonst die Heiligkeit des wirklichen Eigentumes verschwinden und einem rohen Kommunismus Platz machen würde. Was die kapitalistische Ordnung von heute so gefährlich macht,, ist eben der starke kommunistische Zug, der ihr anhaftet, daß Leute durch Gesetze und Rechte sich die Arbeit anderer aneignen können, denn Rente, Zins und Unter-