— 26 eingeführt wurde, also seit 1847, liegen auch genauere Zahlen für die zu Lande einkommenden Waren vor und Scheidung, allerdings nur nach Ländern. Eine gute Vorstellung von der Bedeutung der Plätze gibt dann das Zollmaterial; die Charakterisierung als Steuer- oder Zollvereinsniederlage, als Hauptsteueramt etc. zeigt an, welche Funktion der Platz zu erfüllen hat, es ergibt sich auch zusammen mit dem Material der Güterbestederbezirksplätze, die oft in grofser Menge dicht nebeneinander liegen, während sonst nur einige wenige grofse Plätze herausgehoben sind, in welcher Weise die Gegend und Bremen mit der Gegend arbeitet. Es handelt sich dabei um direkten Verkehr mit Detaillisten, wie in der bremischen Umgegend, der zumeist durch eigenes und Botenfuhrwerk ohne den Besteder sich vollzieht, auch um Kleinverkehr nach dem Lippischen etc., und um Eigenart des Landes, das kleine Zentren begünstigt, wie im Harz und Thüringen. Die Grenzzollplätze zeigen nochmals das Bild der Strafsen, auch nach der Rangabstufung in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung. — Der Frachtverkehr ist, sobald die Chausseen aufkommen, was in unserer Gegend sehr spät, zuerst durch Napoleon 1 ), im deutschen Südwesten dagegen nach dem Vorgang Frankreichs schon seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts 2 ) geschah, von diesen abhängig, und Heineken, 6., S. 114; (J. Smidt), S. 472; v.Bippen, G, III. Bd., S. 259.— Zur Geschichte und zum Umfang der heutigen industriellen und kaufmännischen Bremer Firmen ist seit kurzem das Werk: Der Staat Bremen, Berlin 1907 ff. im Erscheinen. Z. Vgl. m. fr. Jules Huret, En Allemagne (Le Figaro, 1906, 27. juillet), L, Paris 1907, II., 1908, p, 71, 118, 170. — Als Hauptartikel der See ausfuhr werden bei August Engel, Weserbuch, 1845, S. 129, zusammengefafst: deutsche Manufakturwaren, Glas- und Eisenwaren, Nürnberger Waren, Berg werksprodukte, Getreide, Lebensmittel und Spirituosen. Vgl. a. die Waren, die speziell mit der Binnenschiffahrt nach Bremen kommen a. a. O. ’) Vergl. dazu Georges Ser vieres, L’Allemagne francaise sous Napoleon 1er, Paris 1904, p. 459 ff. In Oldenburg sagte der Präfekt von Keverhorgin seiner Proklamation vom 28. Februar 1811: „Vos pretendues routes, aujourdhui l’effroi du voyageur, sans cesse retarde dans sa course et partout entoure de dangers, feront place ä des Communications faciles et commodea.“ Straokerjan, Zeitschr. f. Verw. und Rspfl. i. G. Oldenburg, Bd. V., S. 143; Napoleons Hauptwerk war die grofse Strafse von Wesel nach Hamburg. S. a. vorhin. Meidinger, Die d. Ströme, III. Abt., S. 31.; H, Meyer, in Nieder sachsen, Jahrg, 1896/97, S. 234 ff.; Duntze, G., IV. Bd., S. 807. Zu den ältesten Chausseen im südlichen Hannover. A. H. du Plat, Situationsrisse d. neu erbauten Chauss. d. Ch. Br.—Lüneburg, Hann. 1785; W. Lotze, S. 321. 2 ) Namentlich interessant die Werke von F. J. Bär: Chronik über Strafsenbau und Strafsenverkehr in d. Grofsh. Baden, Berlin 1878, und Die Wasser- und Strafsenbauverwaltung in d. Grofsh. Baden, Karlsruhe 1870.