7 nach dem Genuß desselben besser arbeiten? besondere Sym pathien nicht auslöste. Dies bezeugen eine ganze Reihe Zu schriften. Ein schlesischer Bergarbeiter berichtet darüber fol gendes: „Mit welchen Schwierigkeiten ich zu kämpfen hatte, möchte ich nur ein Beispiel anführen. So kam ich in eine Ko lonie, in eine Gesellschaft internationaler Arbeiter, wo dem Al kohol tapfer zugesprochen wurde. Es schienen mir darunter auch einige intelligente, nüchterne Leute zu sein. Darum bot ich meine Fragebogen auch an. Als sie aber die Alkoholfrage darin erblickten, da schlugen sie wütend auf den Tisch Und schrien: Der Branntwein sollte ihnen auch noch entzogen werden.“ Wieder andere glaubten, die Fragebogen seien wegen der Steuer und konnten von diesem Gedanken nicht losgebracht werden. Ein Förster Weber schreibt: „Am meisten Verständnis für Ihre Arbeit habe ich unter den Abstinenten gefunden.“ Ein anderer Förster Weber resümiert seine Erfahrung wie folgt: „Geehrter Herr! Was für Fragen manchmal an mich gestellt wurden! Was die Fragebogen bezwecken sollten, was Sie für Interesse an den Arbeitern hätten, ob Sie die heutigen Zustände ändern könnten, sogar, ob man sich dadurch strafbar machen könnte usw. usw. Wieder andere sagten kurz und bündig: Die Fragen kann ich nicht beantworten. Dazu bin ich zu dumm . . “ Ein Berliner Metallarbeiter: „In dem beigelegten Schreiben zu den Fragebogen haben Sie mich in unzweideutig bestimmter Form darauf aufmerksam gemacht, daß die ausgefüllten Frage bogen nur direkt an Ihre Adresse zurückgehen sollten, damit die Verschwiegenheit gewahrt wird. Ich war bestrebt, mich meines Auftrages gewissenhaft zu erledigen und übergab die Fragebogen fünf verschiedenen Genossen, in einem Kuvert mit Ihrer Adresse. Was nun geschieht, kümmert mich nicht mehr. Raten können Schwätzer. Denn: wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht er jagen“ usw. usw. Ein größerer Teil der Arbeiter hat die Ausfüllung der Fragebogen mit dem Hinweis verweigert, daß sie Rücksicht auf ihre Familie zu nehmen hätten. Ein anderer Teil wieder be kundete die größte Freude darüber, sich mal ordentlich aus sprechen zu können. So schreibt ein Bergarbeiter: „Es freut mich, dich kennen zu lernen, ob persönlich oder schriftlich, das ist gleich, und zweitens habe ich endlich jemand gefunden,