3 Äpfeläther Ätherische Öle sind Getrocknete A. (Ringäpfel), Apfelkraut Apfelwein in besonderen Artikeln behandelt. Außerdem wird auch mit oder ohne Zucker eingekochtes Apfelmus in hermetisch ver schlossenen Büchsen in den Handel gebracht das bisweilen allerdings durch schweflige Säure künstlich gebleicht ist. Die aus Frankreich ein geführten sog. gedrückten Ä. werden durch Schälen, Dünsten mit wenig Wasser, Zerdrücken und Trocknen oder Darren dargestellt. Apfeläther, ein chemisches Präparat, das zu den sogenannten Fruchtäthern gehört, be steht aus einer alkoholischen Lösung von Bal- drianarayläther (Äpfelöl, Appleoil). Er be sitzt einen angenehmen Apfelgeruch und wird zur Bereitung von Fruchtbonbons verwendet. Apfelsäure (lat. Acidum malicum, frz. Acide malique; engl. Malic acid), eine organische Säure (Oxybernsteinsäure, C 4 H^0 5 ), welche sich in vielen Pflanzen- und Fruchtsäften, wde Äp feln, Trauben, Vogelbeeren, Berberitzen, Kir schen, vorfindet und besonders aus Vogelbeeren mit Hilfe des Kalksalzes im großen hergestellt wird, bildet den Hauptbestandteil dos Äpfel eisenextraktes (Extractum ferri pomatum), w-elches aus dem Safte saurer Äpfel unter Zu satz von Eisenfeilspänen, bereitet wird und im wesentlichen aus äpfelsaurem Eisen besteht. Die wäßrige Lösung des Extraktes wird als Tinc- tura ferri pomata bezeichnet. Äpfelschnitte (Äpfelspalten, Ringäpfel) sind durch Trocknen haltbar gemachte Schei ben oder Schnitte geschälter Äpfel, die in großen Mengen von Amerika zu uns geschickt werden. Die amerikanischen Äpfel verdanken ihr schönes Aussehen und ihre helle Farbe z. T. der sorg fältigen Bearbeitung mit Hornmessern und der Anwendung niedriger Trocknungstemperaturen, z.T. aber auch zweifelhaften Kunstgriffen, wie früher der Behandlung mit Zinksalz'en, neuer dings mit schwefliger Säure. Die Ä. werden als Kompott verwendet, in letzter Zeit auch vielfach zur Herstellung alkoholfreier Getränke (Pomril) benutzt. Auch die Abfälle (Kerngehäuse, Scha len) kommen als sog. Peppings zur Einfuhr und bilden ein nicht immer einwandfreies Aus gangsmaterial für die Fabrikation von Gelees, alkoholfreien Getränken u. dgl. Asculin (Polychrom, Schillerstoff, lat. Aesculinum), ein zu den Glykosiden gehöriger Bestandteil der Roßkastanienrinde, bildet ein zartes weißes Kristallpulver von stark bitterem Geschmack. Seine Lösungen fluoreszieren in Gelb , und Blau. Äther (frz. Ether, engl. Ether), ein Sammel name für eine Reihe organischer Verbindungen, welche aus zwei durch ein Sauerstoffatom ver bundenen Radikalen bestehen. Im besonderen ^ersteht man hierunter jedoch meist den Äthyl äther, iC a H 6 ) a O, (Schwefeläther, Vifriol- na phtha, lat.Aether sulfuricus, Naphtha vitri- ° ] i). Zu seiner fabrikmäßigen Darstellung wer- !r en 5 Teile Weingeist und 9 Teile konz. Schwe felsäure in großen verbleiten Destillationsblasen bls auf 135—.140° erhitzt und darauf nach und nach weitere Alkoholmengen beständig hinzu- S e geben. Der übergehende Rohäther, welcher noch Wasser, Alkohol und Ätherschwefelsäure enthält, wird mit Kalkmilch neutralisiert, mit Wasser zur Entfernung des Alkohols geschüt telt und schließlich durch Rektifikation über Chlorkalzium rein erhalten. Neuerdings stellt man Äther auch durch Behandlung von Alkohol mit Benzolsulfosäure oder durch Hydrierung von Azetylen zu Äthylen und Überführung des letz teren in Äthylschwefelsäure her. — Der reine Äther ist eine wasserhelle, leicht bewegliche Flüssigkeit von eigenartigem, durchdringendem Geruch und brennendem Geschmack, welche unter starker Wärmeentziehung verdampft und bei 34,9° siedet. Er ist sehr leicht entzündlich und brennt mit leuchtender Flamme, seine Dämpfe bilden mit Luft explosive Gemenge. Mit Alko hol, Chloroform, Schwefelkohlenstoff sowie fetten und ätherischen Ölen ist Äther in jedem Verhältnis mischbar, hingegen löst er sich nur in der 13 fachen Menge Wasser, von welchem wiederum nur 1 Teil in 35 Teile Äther übergeht. Ä. ist ein vortreffliches Lösungsmittel für zahl reiche organische Stoffe, wie Fette, Harze, Al kaloide, Paraffin usw. Von anorganischen Sub stanzen löst er Brom, Jod, Gold- und Platin chlorid. Man unterscheidet im Handel vier Sor ten. Am reinsten ist der Ä. desD.A.B. und der ebenfalls medizinisch angewandte Ä. pro narcosi, welche beide das spez. Gew. 0,7.20 haben. Letzterer kommt in braunen, vollständig gefüllten Glasstöpselflaschen von 50—250 g In halt in den Handel. Geringere Sorten sind Ä. bisrectificatus vom spez. Gew. 0,725 und Ä. rectificatus vom spez. Gew. 0,750. Der reine Ä. muß folgenden Anforderungen entsprechen; Spez. Gew. 0,720, Siedepunkt 35°. Mit Ä. ge tränktes Filtrierpapier soll nach dem Verdun sten des Ä. geruchlos sein. Beim Verdampfen darf kein sauer reagierender Rückstand hinter bleiben, und bei längerem Stehen mit Kalium hydroxyd sowie mit Kaliumjodid in völlig ge füllter, geschlossener Flasche bei Lichtabschluß keine Gelbfärbung entstehen. Verwendung findet der Ä. in der Medizin als Anästhetik um, ferner im Gemisch mit Alkohol als „H o f f - mannstropfen“ bei Ohnmacht, Krämpfen, und in Verbindung mit fetten Ölen zu Einreibungen. Die Technik benutzt ihn bei der Fabrikation von Tannin, Milchsäure, photographischem Kol lodium. Die Aufbewahrung hat in sehr küh len, feuersicheren Räumen, das Abfüllen nur bei Tageslicht zu geschehen. Die Versendung auf Eisenbahnen erfolgt nur mit besonderen Güterzügen, sog. „Feuerzügen“. Als Verpackung sind Flaschen zu wählen, die in starke, mit Kleie oder Sägemehl ausgefütterte Holzkisten ge stellt werden, oder Glasballons mit hinreichen dem Verpackungsmaterial in Körben mit gut- schließehdem Deckel. Ätherische Öle (flüchtigeÖle, lat.Oleaaethe- rea, frz. Essences, Huiles volatiles, engl. Volatile oils). Mit diesem Namen belegt man eine große Zahl stark riechender flüchtiger Stoffe von öl- artigem Aussehen, die von den eigentlichen oder fetten Ölen sowohl hinsichtlich ihrer Eigen schaften als auch ihrer chemischen Zusammen setzung vollständig verschieden sind. Sie bilden auch unter sich keine bestimmt ausgeprägte Gruppe chemischer Verbindungen, sondern be stehen meist aus natürlichen Gemischen ver schiedener Kohlenwasserstoffe mit zusammen