Akazienholz 7 Alabaster in Äther löst. 2. Das gelbe A. von Xanthor- rhöa hastilis erhält man in länglichrunden, bis 3 cm breiten Stücken von tiefbraunroter Farbe, die auf dem Bruche gelb sind und auch ein gelbes Pulver geben. Es ist ziemlich hart, läßt sich mit dem Fingernagel nur schwer ritzen und besitzt einen angenehmen benzoeartigen Geruch und aromatischen, etwas süßlichen Geschmack. •— Beide Sorten enthalten außer verschieden artigen Harzsäuren Zimtsäure, Benzoesäure und ein ätherisches Öl. — Man benutzt sie zur Dar stellung gefärbter Weingeistlacke, von Harz seifen und zum Leimen des Papiers. Früher fertigte. man auch Pikrinsäure daraus. Akazienholz (Acacienholz, Robinienholz, frz. Bois d acacie, engl. Acaciawood). Das Holz der in Nordamerika heimischen, bei uns jetzt überall verbreiteten Robinia Pseudacacia ist V °a gelblicher Farbe, feinkörnig, biegsam, zäh und fest, läßt sich gut polieren und leicht fär ben und widersteht der Fäulnis und demWurm- iraße sehr gut. Unter Wasser hält es sich von allen Holzarten am besten. In Europa benutzt man es zu Tischler- und Drechslerarbeiten so wie namentlich zu Radspeichen, Radkämmen, Weinpfählen und Hammerstielen, in Amerika auch zum Schiffsbau sowie vof allem zu Schiffs nägeln (bis 75 cm). Akkumulatoren (Accumulatoren), Appa rate, welche dazu dienen, die von einer galvani schen Batterie oder einer Dynamomaschine ent wickelte Elektrizität, aufzunehmen und aufzu speichern, um sie zu beliebiger Zeit wieder ver werten zu können. Im Hinblick auf das hohe Gewicht der meist aus Blei bestehenden A., wel ches ihre Verwendung für Kraftwagen erschwert, bemühen sich verschiedene Erfinder, besonders Edison, Kompositionen aus leichteren Me tallen, Nickel- und Silberperoxyd, zu konstru ieren; wie es scheint, bis jetzt ohne endgültigen Erfolg. AkoYn, ein von der Firma Heyden herge stelltes Derivat des Guanidins, Diparanisylphene- tylguanidinchlorhydrat, welches als Anästheti- kum empfohlen wird und vor dem Kokain ge wisse Vorzüge haben soll. Akonitin (lat. Aconitinum, frz. und engl. Aco nitine) findet sich neben anderen Alkaloiden, besonders in dem Kraut und den Knollen des Eisenhutes (A. napellus), aus welchen es früher durch Extraktion mit warmem Alkohol unter Zusatz von Schwefelsäure und nachherige Fäl lung mit Alkalien hergestellt würde. Da hiermit eine teilweise Zersetzung verbunden ist, extra hiert man jetzt in der Kälte und ersetzt die Schwefelsäure durch Weinsäure. Die im Handel vorkommenden Sorten bestehen nicht aus dem feinen A., sondern aus einem Gemisch mehrerer Alkaloide. Das sog. Deut sch e A, von Aconitum napellus enthält neben Akonitin meist Pikro- Akonitin und Akonin. Ihm ähnlich ist das Fran zösische A. (A. gallicum), während das Eng lische A. (A. anglicum) von Aconitum ferox hauptsächlich aus PseudorA. besteht. In neuerer Zeit hat man versucht, die außerordentlich ver schieden wirksamen Präparate in anderer, mehr vdssenschaftlicher Weise einzureihen, und unter scheidet jetzt: Amorphes Akonitin, welches f^ern französischen und deutschen A. entspricht, Kristallisiertes A., welches in Form schöner Kristalle erhalten wird, und das ebenfalls kri stallisierte Pseudo-A. ImHinblick auf die z.T. recht geringe Wirksamkeit der amorphen Sorten wäre es erwünscht, wenn nur noch kristallisier tes A. bzw. Pseudo-A. verordnet würden. Das reine A. bildet farblose, bei 190—198° schmel zende Tafeln, welche in Wasser schwer, in Al kohol, Äther, Chloroform und Benzol leicht löslich, in Petroläther unlöslich sind. Die wäß rige Lösung zeigt einen scharfen, brennenden Geschmack, reagiert schwach alkalisch und ist linksdrehend. Das A. wird von konz. Schwefel säure und Salpetersäure ohne Färbung gelöst und gibt mit den meisten allgemeinen Alkaloid reagenzien charakteristische Niederschläge. Das Pseudo-A. unterscheidet sich von ihm durch das Verhalten gegen Vanadin-Schwefelsäure, wobei eine violette Färbung auftritt. Das A. sowie die verschiedenen Präparate desselben sind äußerst starke Gifte. Sie finden innerlich wie äußerlich medizinische Anwendung gegen Gelenkrheumatismus, Neuralgie usw., und müssen unter den direkten Giften aufbewahrt werden. Akopyrin (Azetopyrin, Az et y 1 salizy 1- saures Antipyrin), ein weißes, in Alkohol leicht, in Wasser kaum lösliches kristallinisches Pulver, wird gegen Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkrheumatismus verordnet. Akori, eine seltene blaue Korallensorte von der afrikanischen Küste. Akridinfarbsfoffe. Unter diesem Namen faßt man eine Anzahl Farbstoffe zusammen, welche sich vom Akridin, HC(C 6 H^) 2 N, bzw. Phenyl akridin (Chrysanilin), C (i H ? C . (C„H 4 ) 2 N, ableiten. Phosphin (Chrysanilin-Nitrat), aus" denNeben- produkten der Fuchsinfabrikation bereitet, färbt Seide, Wolle und Baumwolle goldgelb, wird aber heute nur noch als sog. Ledergelb zum Färben von Leder benutzt, Benzoflavin dient zum Gelbfärben von Baumwolle, Akridingelb von Seide und Baumwolle. Alabaster (frz. Alabätre, engl. Alabaster) nennt man die feinkörnigen, weißen, mehr oder we niger durchscheinenden Arten des natürlichen wasserhaltigen Schwefelsäuren Kalkes (Kal ziumsulfates) oder Gipses, die besonders zu Voltera bei Florenz und bei Sestri, unweit Genua, weiter auch in Tirol, Thüringen, Schlesien, Würt temberg, im Amt Liebenburg (Prov. Hannover) und Frankreich (bei Cluny) gebrochen werden. Da der A. sehr weich ist, läßt er sich in den Steinbrüchen sehr leicht ohne Anwendung von Sprengmitteln gewinnen und ebenso leicht ver arbeiten. Man fertigt daraus teils an den Fund orten selbst, teils an anderen Orten, so in Paris, Voltera, Florenz, Siena, Gröden in Tirol, Nürn berg, Niedersachswerfen (bei Nordhausen), am Harze usw. mancherlei Kunst- und Gebrauchs gegenstände, die aber nicht im Freien, sondern nur in geschlossenen Räumen aufbewahrt und aufgestellt werden können, da sie von der Witte rung stark angegriffen 'werden. Vom Marmor unterscheidet sich der A. leicht dadurch, daß er beim Befeuchten mit Säuren kein Aufbrausen zeigt. Die Abfälle von der Herstellung, der Ala- bästerwaren werden fein gemahlen und als ge brannter oder ungebrannter A. als weißes Farbmaterial in den Handel gebracht.