Aldol 10 Alinit silben von Alkohol und dehydrogenatus (wasser stoffberaubt) benannt, findet sich im Runkel rübenspiritus, im rohen Holzgeist und im Vor lauf des mit Holzkohle entfuselten Spiritus. Im großen wird er dementsprechend bei der Reinigung von Rohspiritus durch Holzkohle gewonnen, wobei die in den Kohlenporen kon densierte Luft oxydierend auf einen Teil des Alkohols wirkt. Dieser bei der Destillation zu erst übergehende Teil wird besonders aufge- fangen (Vorlauf) und liefert bei der fraktio nierten Destillation den sogenannten technischen A. Den reinen Ä. stellt man gewöhnlich durch Oxydation des Alkohols mittels Braunsteins oder Kaliumchromats und Schwefelsäure dar. A., CH3.CHO, ist eine farblose, leicht be wegliche Flüssigkeit von erstickendem Ge ruch, welche bei 21 0 C siedet und bei o° ein spez, Gew. von 0,8009 besitzt. Mit Wasser und Alkohol ist A. in jedem Verhältnis mischbar, nimmt aus der Luft leicht Sauerstoff auf und oxydiert sich zu Essigsäure. Wie alle A. wirkt er reduzierend und scheidet aus ammoniakal. Silberlösung einen Silberspiegel ab. Im Handel unterscheidet man technischen A. (venale) und chemisch reinen A. (absolutum). Letzterer fin det nur zu wissenschaftlichen Zwecken Verwen dung. In der Farbentechnik wurde der A. früher zur Darstellung des sog. Aldehydgrüns benutzt, während er jetzt zur Gewinnung von Chinaldin und Chinolingelb dient. Aldoi, der Aldehyd der Oxybuttersäure, C 3 H 6 . (OH)CHO, entsteht bei Behandlung von Azet- aldehyd mit kalter Salzsäure als eine färb- und geruchlose, dickliche Flüssigkeit, welche als Schlafmittel Anwendung findet. Ale (spr. Ehl) ist ein englisches obergäriges Nationalbier, von welchem man zwei Hauptsorten unterscheidet, nämlich bitteres A., auch India- Ale oder Pale-Ale genannt, welches vorzugs weise in England konsumiert wird, und mildes A. oder Scottish-Ale, das in Schottland vor gezogen wird. Zum Export, namentlich nach heißen Ländern, eignet sich nur die erstere, sehr stark gehopfte Sorte. Außer diesen beiden Hauptsorten unterscheidet man noch je nach den Orten, wo dasselbe gebraut wird, verschie dene Untersorten, so z. B. London-Ale, Bour- ton-Ale, Leeds-Ale. Gutes A. hat eine blaß gelbe Farbe, schäumt stark und zeichnet sich durch große Klarheit aus. Nach einer Analyse des Dresdrier Untersuchungsamtes enthielt Pale- Ale von Bass & Co. 5,8 o/ 0 Alkohol, 4,64 0/0 Ex trakt, entsprechend 15,660/0 Stammwürze und 70,35 % Vergärungsgrad, 0,29,0/0 Mineralstoffe, 0,170/0 Milchsäure, 0,650/0 Maltose, 0,490/0 Ei weißstoffe, 0,130/0 Glyzerin. Ingwer-Ale von Belfast istA.,-welches einenAuszug von Ingwer wurzel enthält. Ahmanns Vegetable-Bathing Prepareds, ein aus 30 g Paprika und 1 g Roßkastanie bestehen des Geheimmittel, vor welchem der Rat zu Dres den eine öffentliche Warnung erlassen hat. Ahrceholz ist das Holz einer in Chile wach senden Konifere (Fitzroya patagonica), deren Stämme oft eine sehr bedeutende Dicke erreichen und wegen der schlechten Transport verhältnisse gewöhnlich im Walde selbst zer schnitten werden. Das meist ohne den weißen, dünnen Splint in den Handel kommende rote Kernholz ist sehr dauerhaft, zieht und wirft sich nicht und läßt sich leicht spalten. Ausfuhrhafen für Alercebretter ist Puerto Mont, von wo sie nach Coquimbo, Valparaiso und Peru gelangen. In Chile wird auch das Harz dieses Baumes (Alerceharz) zur Bereitung von Lacken be nützt. Aleuritesöl, das fette Öl der Candle- oder Bankulnüsse, welche auf den Molukken ge gessen werden, wird in Japan und China als Zusatz zu Leinöl und Firnis im großen herge stellt, von den Eingeborenen der Südseeinseln zu Leuchtzwecken benutzt. Aleuronat nennt die Firma Hundhausen ein gelblich-weißes, pulverförmiges Nährpräparat aus Weizenkleber, welches bei 13—140/0 Stick stoffgehalt ein nahezu reines Eiweiß darstellt. A. findet als Kräftigungsmittel zur Erhöhung des Stickstoffgehaltes der Nahrung sowie zur Herstellung von Diabetikerbrot Anwendung. Einige inDresden hergestellte Aleuronatbrote enthielten 18—190/0 Stickstoffsubstanz. Alfa (Haifa, Sparto, Espartofaser), ein Faserstoff, der aus einer in Marokko, Tunis und Algier in großer Menge wachsenden und auch in Plantagen kultivierten Grasart, Stipa tena- cissima, gewonnen wird und dort einen be deutenden Ausfuhrartikel bildet. A. dient in Spa nien, Italien und Österreich zur Korbflechterei und als Durchzugsstroh der Virginiazigarren, die grobe Faser zu Seilerarbeiten, Fischer netzen, die feine gebleichte Faser, namentlich in England und Spanien, zur Papierherstellung. Schon seit Jahrhunderten werden ferner aus den festen Fasern Gebirgsschuhe (Calzei spartei) verfertigt. Die Faser, welche nicht aus dem Plalme, sondern aus den zylindrisch gestalteten Blättern gewonnen wird, ist grüngelblich, glanz los, rauh im Anfühlen und im Vergleiche mit den gewöhnlichen Spinnfasern steif. Alfenid (frz. Alfenide, engl. Argentan) nennt man Legierungen aus Kupfer, Zink und Nickel, also eine Art Neusilber. Die nickelreicheren be sitzen eine sehr schöne weiße Farbe, die nickel ärmeren werden gewöhnlich galvanisch versil bert. Algarobilla (Algarovilla), Hülsenfrüchte mehrerer südamerikanischer Pflanzen (Inga Mar thae, Prosopis Algarobo, Caesalpinia melano- carpa, Balsamocarpum brevifolium usw.), deren kleine linsenförmige, schwärzliche Bohnen wegen ihres hohen Gerbstoffgehaltes (bis zu8oo/ 0 ) zum Schwarzfärben und in der Tintenfabrikation verwandt werden. A. kommt in Säcken von 75 kg zum Verkauf. Algiermetall, eine weißglänzende, ziemlich leicht schmelzbare und sehr gußfähige Legie rung aus 94,5 0/0 Zinn, 5 °/o Kupfer und 0,5 0/0 Antimon, oder aus 7 Teilen Zinn und 1 Teil Antimon, wird zu Tischglocken, Klingeln usw. verarbeitet. Algin (Alginsäure), eine eiweißähnliche, aus Meeresalgen stammende Substanz, wird als Ap preturmittel und zur Herstellung photographi scher Papiere benutzt. Alinit, ein graues amorphes Pulver, welches neben Stärke und Aleuron lebensfähige Kul turen des Bacillus megatherium enthält und als