Magnesiumlaktat 258 Mais Magnesiumlaktat (milchsaure Magnesia, Magnesium lacticum) entsteht beim Neutrali sieren von Magnesiumkarbonat mit Milchsäure als ein weißes, mit drei Molekülen kristallisie rendes Salz, das als gelindes Abführmittel Ver wendung findet. Magnesiumoleat (ölsaures Magnesium, Magnesiaseife) wird durch Verseifen von Olein •mit Magnesia usta oder, älba erhalten und dient in chemischen Wäschereien zur Verhinderung elektrischer, Funkenbildung ira Benzin. Magnesiumsulfat (schwefelsaures Magne sium, lat. Magnesium sulfuricum, frz. Sulfate de magnesie, engl. Bitter salt), MgS0 4 , wird aus verschiedenen Bitterwässern sowie vor allem aus dem Kieserit der Abraumsalze dargestellt und kristallisiert mit sieben Molekülen Wasser als Bittersalz (s. d.). Magnesiumsuperoxyd(M agn es i umperoxyd) wird durch Behandlung von Magnesiumsalzlösun gen mit Natrium- oder Bariumsuperoxyd als ein leichtes weißes Pulver dargestellt. Die meisten im Handel befindlichen Erzeugnisse, wie Novo- zon, Hopogan, Magnesiumperhydrol sind jedoch Mischungen von erheblichen Mengen Mag nesiumoxyd und -karbonat mit etwas M. Ent gegen der vielfach marktschreierischen Anprei sung zu sog. Sauerstoffkuren wird das M. von den meisten Ärzten als therapeutisch unwirksam angesehen. Mahagoniholz (Mahoniholz, frz. Bois d'aca- jou, engl. Mahogany) nennt man eine Reihe wertvoller Nutzhölzer, die von verschiedenen Pflanzen abstammen. Als echter Mahagoni baum hat jedoch nur die in Mittelamerika und Westindien wachsende Swietenia mahagoni aus der Familie der Zedreleen zu gelten, deren Holz je nach Klima und Standort große Unter schiede aufweist. Auf den Inseln bleibt der Baum zwar wesentlich kleiner, hat aber schöneres Holz, welches meist als sog. spanisches- in Blöcken von 45—S° cm Querschnitt und 3 m Länge in den Handel kommt, während das vom Festlande, besonders aus Honduras stammende, möglicherweise von Swietenia multijuga, dicker und bis 4 m lang ist. Das feinste und dichteste Holz liefern die Bäume aus hohen trockenen und felsigen Lagen, doch wird auch das schwammige, grobfaserige Holz des feuchten Tieflandes als Blindholz und Unterfurnier ver arbeitet. Das echte M. von guten Standorten ist dicht, hart und schwer, im Trocknen wie unter Wasser sehr dauerhaft und gegen Wür mer unangreifbar. Es schwindet sehr unbedeu tend, ist dem Verwerfen und Reißen weniger unterworfen als irgendein anderes Nutzholz und nimmt eine schöne Politur an. Die Farbe ist an neuem Holze gewöhnlich heller, rotgelb bis heilbräunlich, dunkelt aber allmählich bis ins Kastanienbraune, nach. Auch zeigt sich meist eine schöne Zeichnung mit abwechselnden, ver schieden gefärbten Adern, Streifen, Wellen, Flammen, feinen Jahresringen, seidenartig glän zenden Markstrahlen und als feine Ringe er scheinenden Poren. Außer den erwähnten Blök- ken kommt das Holz auch in Form von Plan ken in den Handel, und schließlich gewinnt man noch aus den ästigen Stammteilen, und Auswüchsen schönes Maserholz und das sog. Pyramidehholz, bei welchem die Flammen sich nach entgegengesetzten Richtungen verbreh ten. — Von anderen als M. bezeichneten Hölzern, wird das afrikanische, auch Madeira-M. oder Kailzedraholz genannte, zu Möbelfurnieren,; feinen Kasten für Mikroskope, Gewichtssätze: u. dgl. viel verbraucht.. Es stammt von Kaya) senegalensis und ist dem echten Holze noch am ähnlichsten, jedoch , härter als dieses. Von ostindischen Zedreleen wird das sog. Atlas holz mit schönem Seidenglanze gewonnen, und von Eukalyptusarten das dichte, rote, veilchen artig riechende neuholländische M. Weißes: M. ist das Anakardienholz. Mahwafrüchte (Mahwablüten), die fett reichen Früchte von verschiedenen Bäumen aus der Familie der Sapofazeen, z. B. Bassia longifolia, B. latifolia, die auf den Inselnl des Indischen Archipels heimisch sind, werden zur Herstellung der Bassiafette (s. d.) benutzt- Mais (Kukuruz, türkischer Weiten,, Welschkorn, frz. Mais, engl. Indian corn), eine’ der wichtigsten Getreidepflanzen, Zea Mays, hat sich von Amerika aus in alle Weltteile ver breitet und wird sowohl als Grünfutter, wie auch als Körnerpflanze angebaut, als letztere aller dings nur im Weinklima südlich vom 54.° n. Br. In Deutschland findet sich Körnermais südlich der Mainlinie, am Rhein und im Südwesten, ln allen Donauländern von Ungarn bis zum Schwar zen Meer und in den Mittelmeerstaaten bildet er die vorherrschende Getreidepflanze. Er wird in starker Düngung gebaut, in Reihen gesät und muß fleißig behackt werden. Mais verlangt war men, lockeren Boden und, bis zur handhohen 1 Entwicklung, viel Feuchtigkeit, verträgt aber keinen Frost oder Nässe und nasse Kälte. Der Ertrag ist 20—3ofach, ja im Heimatlande bis toofach! Die zu den Gräsern gehörige Pflanze: ist zweiblütig und hat viele lange und breite Blätter. Die weiblichen Blüten bilden die Mais-; kolben, in denen die Körner zu 6—20 Reihen dichtgedrängt um die Spindel angeordnet sind, und die nach außen von zahlreichen Deckblät tern umschlossen werden. Die Körner sind ver schieden groß, gelb, weiß, rot, orange, braun, schwarzbraun, violett oder grünlich, streifig oder gleichförmig gefärbt und 3—4 Jahre lang keim-l fähig. Zur Gewinnung der Samen werden die Kolben künstlich getrocknet und in besonderen Maschinen enthülst. Die dabei abfallenden Deck blätter bilden Polstermaterial und guten Papier stoff, die Kolben Brennmaterial, die Nebentriebe Futter. Von den zahlreichen Handelssorten, unter denen bei uns nur die niedrigen bis mittelhohen zur Reife kommen, seien erwähnt: Spelzmais, Perlmais, Cuzkomais, Spitzmais, Zuckermais, Pferdezahnmais, italienischer Cinquantino oder- Fünfmonatmais, Pignoletto, Badischer, Oberlän-- der, Kroatischer, Pfälzer und Mailänder Mais. Die Samen enthalten ungefähr 130/0 Wasser, 9—11% Protein, 4—8°/o Fett, H/2—2 % Mineral stoffe, 2—4 0/0, Rohfaser und 68% stickstofffreie’ Extraktstoffe. Sie finden ausgedehnte Verwen dung für die menschliche Ernährung zur Her-; •Stellung von Puddings, Polenta, Suppen, Klo- Ben, Küchen und Brot sowie in der Technik zur Herstellung von Stärke (Maizena, Mon damin), Branntwein, Bier, Kaffee-Ersatzmitteln