' 1 «6 —y** Syenit 438 Tabak hauerarbeiten, die durch Politur gehoben werden, wie Säulen, Platten und Sockel. Viele Kunst werke des Altertums bestehen aus dieser Fels art, die namentlich in Ägypten (am Sinai) sehr schön gefunden wird und ihren Namen nach der berg und Aschaffenburg. altägyptischen Stadt Syene erhalten hat. In Deutschland findet sich der Syenit namentlich im Odenwald, Thüringer Wald, im Plauenschen Grunde bei Dresden, ferner bei Meißen, Alten- Tabak (frz. Nicotiane, Tabac, engl. Tobacco, Snuff) ist die allgemein gebräuchliche Bezeich nung für die getrockneten und fermentiertein Blätter der in Amerika heimischen, jetzt aber überall angebauten Tabakpflanze, Nicotiana L., die mit oder 'ohne Rippen als Rohtabak oder in Form von Rauch-, Kau- und Schnupftabak,. Zigarren- und Zigarettentabak in den Handel kommt. Das Rauchen von T. aus Röhren unc Pfeifen oder in Rollen fanden die Spanier bei der Entdeckung Amerikas bereits als eine india nische Sitte vor, die später, 1587, durch Sir W. Raleigh und seine Matrosen nach Europa ein geführt wurde und sich hier trotz anfänglicher Verbote und scharfer Strafbestimmungen rasch verbreitete. Nach dem französischen Gesandten am portugiesischen Hofe, J. Nicot, der 1560 den ersten Samen nach Frankreich brachte, wurde die Pflanze Nicotiana benannt. Der T. gehört zur Familie der Solanazeen und wird meist einjährig aus Samen gezogen. Er gedeiht nur in Ländern mit mindestens 8—10 0 mittlerer Wärme, am feinsten zwischen dem 35.° nördlicher und dem 35. 0 südlicher Breite, doch geht er auch noch bis zum 62. 0 n. Br. Die Reife erfolgt in 22—26 Wochen und kann auch bei ungün stigem Klima noch dadurch erzielt werden, daß man in besonderen Treibkästen (Tabakkut schen) vorbaut und dann im Juni und Juli io das Land verpflanzt. Die Tabakpflanze wird 1—2 m hoch, hat ästige und verästelte Stengel und massige, durch Drüsenhaare klebrige, wechselständige Blätter mit ungezähntem Rand. Die am Ende der Stengel und Äste in Rispen stehenden Blüten besitzen trichterförmige, fünf lappige, gelbrote Blumenkronen mit gefaltetem Saum. Die Kelche sind glockig, fünfspaltig und bleibend, die Früchte zwei- bis vierfächerige, halb vierklappige Kapseln, die bis zu 40 000 winzige braune Samen für die Pflanze zu liefern vermögen. Die Pfahlwurzel geht ziemlich tief, treibt aber nur wenig Nebenwurzeln. Die zahl reichen Arten des T. werden meist - in vier Hauptgruppen eingeordnet: 1. Virginischer T., Nicotiana Tabacum, mit sehr hohem Stengel und dichten, überhängenden, dickrippigen und dickfleischigen Blättern. Die Seitenrippen bilden mit der Mittelrippe, und die Blattstiele mit dem Stengel spitze Winkel. Die zahlreichen, zum Teil auch in Deutschland gebauten Sorten liefern gute Deckblätter sowie Karottengut. 2. Maryland oder großblättriger T., Nico tiana macrophylla, mit breiten, dünnrippigen und dünnfleischigen Blättern. Die am Grunde oft geöhrten Blätter sitzen in ziemlich weiten Ab ständen am Stengel, mit dem sie, ebenso wie die Seitenrippen mit der Mittelrippe, einen rechten Winkel bilden. Maryland wird als Pfeifengut und für Deckblatt im Elsaß („Schaufeltabak“), in der Pfalz („Futtertabak“), in Ungarn, der Türkei. Ohio, Maryland, Havanna, Kuba und Portoriko angebaut. 3. Brasil (Brösil), Bauern- oder Veilchentabak, N. rustica, mit gestielten, runden und klebrigen Blättern, wird bis hoch im Norden in Deutschland (Hannover und Nürn berg), Ungarn, Afrika und Asien angebaut und liefert ein kräftiges Pfeifengut. 4. Jungfern tabak, N, peniculata, aus Peru mit % m hohem, fünfeckigem, etwas filzigem Stengel und gestielten, an der Unterseite rauhen und kleb rigen Blättern. Weiter werden noch angeführt der Soldatentabak, N, glutinosa, der chi nesische T., N. chinensis, der Riesentabak, N. giganfea, sowie die wenig beachtenswerten Sorten N. argentifolia aus Chile und N. vis- cosa aus Buenos Aires. — Anbau. Der T, ver langt einen trocknen, tiefgründigem, humusreichen und kalkhaltigen Boden der Sand- und Lehm bodengruppe. Auf leichtem Boden wird er mil der, für Rauchgut geeigneter, auf schwerem Boden besser für Schnupftabak; auf Tonboden wächst nur Karottengut, auf Mittelboden das beste Deckblatt. Wärme mit häufigem, gelindem Regen oder - doch feuchter Luft (Holland mit Seeklima, Wassernähe) sagen ihm am besten zu, während wechselndes Wetter, rauher Wind, Kälte und Nässe, Trockenheit und starke Gewitter un günstig wirken. Hagelschlag und Sturm schä digen die Blätter, Trockenheit verringert den Ertrag. Für Europa ist die Düngung und Frucht folge von großer Bedeutung. Stickstoffreicher Dünger verschlechtert die Güte, Kali, Kalk, Asche, Kompost und Gründüngung verbessert sie. Die Pflanzung erfolgt, wenn die Pflänz chen in den Saatbeeten (Kutschen) s—6 Blätter entwickelt haben, je nach dem Klima vom März an, in Deutschland im Juni. Man rechnet auf den Hektar 14—16 qm Saatbeet und 0,05—0,17 kg Samen (t kg zu 10000—15000 Samen), für die in Reihen zu pflegenden Pflänzchen 20—60 qcm Wachsraum. Die Pflege besteht in mehrmaligem Behacken und Behäufeln, wobei die Blätter nicht verletzt oder mit Erde bedeckt werden dürfen. Anfangs muß man die Pflanzen durch Begießen und Bedeckung mit Moos vor dem Vertrocknen schützen. Nach der Bildung von 8—12 Blättern erfolgt das Köpfen, die Entnahme der sonst Blüten treibenden Spitzen und schließlich die Entfernung der blattwinkelständigen Seitentriebe („Geizen“). Die Ernte geschieht von unten nach oben, je nach dem Reifen der Blätter, wenn sie eine lichtgrüne Farbe mit gelblichen Flecken, eine Art Marmorierung, annehmen, schlaff her unterhängen und zähklebrig werden. Die unter sten Blätter, das sog. Erd- oder Sandgut, Sandgrumpen, Sandblatt, geben geringwer