1 I. Einleitung. Begriffserklärung der verschiedenen Arten hydraulischer Bindemittel, kurze Angaben über die Fabrikation des Portland-Zementes und seine Anwendungen. U nter hydraulischen Bindemitteln versteht man pulverförmige Stoffe, die aus gewissen kalk- und tonhaltigen Gesteinen hergestellt sind und die Eigenschaft besitzen, mit Wasser an gemacht an der Luft sowohl wie unter Wasser zu erhärten. Schon die Römer verwandten zu ihren Wasserbauten einen hydraulischen Mörtel, der aus Kalk bestand, dem Puzzolane (pulv. Puteolanus von Puteoli, jetzt Puzzuoli in der Nähe des Vesuv) zugesetzt wurden 1 . Auch heute noch gibt es einen Zement, der nach dieser Puzzolanerde benannt ist: der Puzzolanzement; das ist ein Erzeugnis, welches durch innigste Mischung pulverförmiger Kalkhydrate mit staubfein zerkleinerten hydraulischen Zuschlägen gewonnen wird 1 2 . Unter solchen hydraulischen Zuschlägen versteht man natürliche oder künstliche Stoffe, welche nicht selbständig sondern in Ver bindung mit Ätzkalk hydraulisch erhärten, z. B. Puzzolanerde, Satorinerde, Hochofenschlacken, gebrannte Tone usw., sowie aus geeignetem vulkanischem Tuff (Traßsteine) erzeugten Traß 2 . Hierher gehört also auch der sogenannte Schlackenzement. Ob gleich, wie gesagt, schon im Altertum hydraulischer Mörtel be 1 Büsing und Schumann, S. 1. 2 Protokolle des Vereins deutscher Portland-Zement-Fabrikanten, 1886, S. 32. Madelung, Entwicklung der Deutschen Portland-Zementindustrie. 1