Begriffserklärung der verschiedenen Arten hydraulischer Bindemittel usw. 3 hydraulischen Kalk herzustellen, welchen er wegen seiner Ähnlich keit in erhärtetem Zustande mit dem in England sehr beliebten Portlandstein Portlandzement nannte. Nach weiteren Ver suchen des Generals Pasley entstanden gegen Ende der 20er Jahre in England die ersten Portland-Zementfabriken. Es kam nun darauf an, das, was man mehr zufällig gefunden hatte, wissen schaftlich zu untersuchen* und auf chemischem Wege die richtige Mischung von Ton und Kalk auszurechnen. Diese Aufgabe wurde von Deutschen gelöst. Ihnen gelang es, eine Begriffserklärung für Portlandzement und Tabellen über seine chemische Zusammen setzung zu geben. Das Verdienst, eine einheitliche Benennung und einheitliche Normen für Portlandzement geschaffen zu haben, gebührt dem 1876 gegründeten Vereine deutscher Portland-Zement- Fabrikanten, der zum ersten Male 1878 solche Normen aufstellte, die dann 1887 und 1908 verändert und verschärft wurden. Die heute geltende Begriffserklärung für Portlandzement lautet: Port landzement ist ein hydraulisches Bindemittel mit nicht -weniger als 1,7 Gewichtsteilen Kalk (CaO) auf 1 Gewichtsteil lösliche Kieselsäure (Si0 2 ) + Tonerde (Ä1 2 0 3 ), hergestellt durch feine Zer kleinerung und innige Mischung der Rohstoffe, Brennen bis mindestens zur Sinterung und Feinmahlen. Ehe wir uns weiter mit dem Portlandzemeut beschäftigen, müssen wir noch zwei weitere Arten von Zement erwähnen: zu nächst den Eisenportlandzement. Das ist eine Mischung von Portlandzement mit gemahlener Hochofenschlacke. Ferner gibt es noch den Naturzement, der in Belgien hergestellt wird, indem Kalksteinstücke, die 23—25°/o Ton enthalten, gebrannt werden. Diese schwanken ziemlich stark in ihrem Kalkgehalte und sind außerdem von verschiedener Größe, so daß nur ein Teil bis zur Sinterung gebrannt wird, der andere aber als Roman zement den Ofen verläßt. Allen diesen hydraulischen Binde mitteln, die wir soeben kennen gelernt haben, ist nun der Port landzement weit überlegen, vor allem deshalb, weil er die für ein Bindemittel wichtigste Eigenschaft, die Festigkeit, in höchstem Grade besitzt. Das liegt zunächst in seiner Natur und in seiner