119 zur Sanierung der schlecht situierten Gesellschaften, nicht aber zur Ausdehnung der Produktionsfähigkeit der südrussischen Eisenindustrie unmittelbar diente. Die Gesamtsumme der ausgezahlten Dividenden bleibt in der ganzen Zeit stabil, sie zeigt sogar eine kleine Verschiebung nach unten. Die Zahl der Gesellschaften dagegen, die ihre Jahresbilanzen mit Gewinnüberschüssen schließen, ist etwas gewachsen. Da aber das Aktienkapital im Jahre 1906 sich etwa auf 25Ö00000 Rubel vergrößerte, wurde damit auch der durchschnittliche Prozentsatz der ausgezahlten Dividenden dementsprechend niedriger. Was die Verluste betrifft, so zeigen sie im großen und ganzen eine abnehmende Tendenz; sie waren, wie aus der Tabelle ersicht lich ist, in der Krisis des Jahres 1901 besonders groß. Dann nehmen sie allmählich ab. im Jahre 1906 und 1907 sind sie wieder infolge der schlechten Konjunktur gestiegen'. Es bleibt uns jetzt noch übrig, ein paar Worte über die Ver hältnisse zwischen der südrussischen Eisenindustrie und den Banken zu sagen. Die meisten südrussischen Eisenunternehmungen sind, wie wir gesehen haben, dank den ausländischen Kapitalien gegründet. Bei diesen Gründungen hatten verschiedene ausländische Kredit anstalten von Anfang an eine ausschlaggebende Rolle gespielt; einige von ihnen, wie die Banque de Brabant, Banque de Franco usw. haben sich sogar beim Gründen betätigt. Die südrussischen Eisenunternehmungen sind auch mit den russischen Banken eng verbunden. Nähere Tatsachen darüber können wir aus Mangel an Material nicht geben, das Verhältnis selbst aber ist bei der Vergleichung des Verwaltungspersonals der Banken und des der Aktiengesellschaften, wo in vielen Fällen bei beiden die selben Personen beteiligt sind, klar ersichtlich. So ist in dieser Weise z. B. die Nikopol-Mariupol-A.-G. mit fünf Banken 1 2 3 , Donez- Jurjewka mit, drei Banken 8 , Brjansk-A.-G. mit zwei Banken 4 usw. verbunden. Die verschiedene Rentabilität und Kapitalkraft der Gesellschaften hatte auch an der Börse eine ganz verschiedene Beurteilung gefunden. 1 Die Ziffern der Verluste, wie auch insbesondere der Reingewinne sind mit großer Vorsicht zu betrachten. Wie erwähnt, haben wir sie aus den publi zierten Jahresberichten der Aktiengesellschaften entnommen. Da die Rein gewinne einer besonderen progressiven Gewerbesteuer unterworfen sind, so kommen hier öfters verschiedene Hinterziehungen vor. Es existiert auch in den Jahresberichten der Aktiengesellschaften keine klare Definierung des Reingewinns. Wir enthalten uns darum dessen, die weiteren Schlüsse auf die Wirklichkeit daraus zu ziehen. 2 Nord-Bank, St. Petersburger-Internationale Bank, Asow-Donsche Bank, Russische Bank für Außenhandel, Wolga-Kama-Bank. 3 Asow-Donsche Bank, Wolga-Kama-Bank, St. Petersburger Diskonto- Gesellschaft. 4 Nord-Bank, Asow-Donsche Bank.