122 Die Produktion von Roheisen hat also während der letzten drei Jahre um 22,6 °/ 0 , die von Halbzeug um 40,3 °/ 0 und die von fertigen Fabrikaten um 44,4°/ 0 zugenommen. Die Vorräte des Roh eisens und Halbzeuges sind dagegen beinahe um die Hälfte ver mindert, ein Umstand, der die Verbesserung der Konjunktur noch deutlicher bezeichnet. Darüber belehrt uns endlich auch die Ver größerung der Nachfrage von verschiedenen Eisenprodukten auf dem Markte. So stiegen in der letzten Zeit die Bestellungen an das Syndikat Prodameta in folgendem Maße (in 1000 Pud) 1 : Jahr 1910 1909 1908 1907 Blech 9316 7735 7 102 8375 Träger u. Schwellen 10950 6916 5185 5 530 Gußröhren zerfallen 652 896 1133 Bandageu 1221 692 1060 1153 Achsen 515 380 448 443 Stab- und Formeisen 43924 ‘ 32681 syndiziert Leichte Schienen 838 913 1. Jan. 1909 Zusammen: 66767 49971 14694 16642 Besonders gewachsen ist die Nachfrage nach Stab- und Form eisen. Da diese beiden Sorten überwiegend gewerblichen Zwecken dienen, so zeigen sie wiederum eine Verbesserung 'der allgemeinen Wirtschaftslage. In gewissem Gegensatz zum Süden bleibt die Entwicklung der anderen eisenproduzierenden Gebiete im großen und ganzen stabil, so daß die relative Bedeutung des Südens in den letzten Jahren noch mehr hervortritt. Wir gelangen nun zur Frage, wie wird sich die Entwicklung der südrussischen Eisenindustrie weiter vollziehen? Wird sie alsbald eine Monopolstellung erreichen und andere Gebiete in volle Abhängig keit von sich bringen, oder sind dabei auch noch andere Entwicklungs tendenzen zu erwarten? Die zukünftige Lage des Südens hängt von zwei Umständen ab: 1. von der Größe der Produktionskräfte des Südens selbst und 2. von der weiteren Entwicklung seiner Konkurrenten, hauptsächlich des Urals. Die wichtigste Grundlage der südrussischen Eisenindustrie bilden, wie schon früher erwähnt ist, die billigen und vorzüglichen Rohstoffe. Um die zukünftige Lage des Südens klar zu stellen, müssen wir also das Vorhandensein und die Quantität dieser Rohstoffe feststellen. 1 Kartellrundschau, .Februar 1911.