— 47 — 4* 5. Topographische Beschreibung des Landes nach Provinzen. I. Provinz Westflandern. Die Provinz Westflandern bedeckt eine Oberfläche von 3234 qkm, und hatte am 31. Dezember 1911 878417 Einwohner. Ihr gehört der Dünen gürtel an, der, an sich unfruchtbar, eine große Bedeutung durch die Fremdenindustrie erhalten hat. Sind doch an ihn die Badeplätze geschmiegt, die von Knocke an der nieder ländischen Grenze bis La Panne an der französischen Grenze eine fast ununterbrochene Reihe bilden. Ferner gehört fast die ganze fruchtbare Polderzone zu ihr. Der ganze Osten der Provinz macht einen Teil der Sandigen Zone aus, und nur der Süden mit Ypern gehört zur Lehmigen Zone. Hier ist das Land auch mehr hügelig, da hier die Flandrischen Hügel, von jenseits der Landesgrenze her, einen Zug von breiten und bis zu 150 m Meereshöhe aufragenden Hügeln in dem sonst flachen Lande bilden. Von Flüssen ist nur die Yser und die Leye (franz.: Lys) zu erwähnen, welch letztere eine Strecke-lang auch die Landesgrenze bildet. Dafür ist Westflandern so recht das Land der Kanäle. Nicht nur sei da das Kanalnetz von Brügge erwähnt, mit den Kanälen Brügge—Ostende und dem Seekanal Brügge—- Zeebrügge, sondern vor allem ist das Polderland geradezu durch ein möglichst engmaschiges Netz von Kanälen und Gräben zerteilt, und auch die Sandige und die Lehmige Zone sind der Kanäle nicht ganz bar. So führt ein Kanal von der Leye nach Rousselaere, und ferner ist die Leye über Ypern mit der Yser durch einen Kanal verbunden. Das Eisenbahnnetz dagegen ist gerade in dieser Provinz wenig dicht. Die hauptsächlichen Linien sind (Gent—-) Brügge—Ostende und (Gent—)Thielt—Dixmuiden—Veurne (—Dünkirchen); ferner Brügge—Thourout—Ypern (—Lille) und Thourout—Rousselaere—Meenen (—Lille). Eine große